Wer sich ein wenig auf dem Spielemarkt umsieht, bemerkt schnell, dass es eine Menge Simulationsspiele gibt, welche sich um die Bewirtschaftung eines Bauernhofes dreht. Hier dürften die meisten bereits an Stardew Valley, Harvest Moon oder auch Story of Seasons denken, sowie an das erst vor wenigen Monaten erschienene Fae Farm. Nun hat ein weiterer Titel in diesem Genre seinen Weg auf Steam gefunden, wobei man hier eher sagen müsste, dass der Titel vom Early Access Stadium zum offiziellen Release gewechselt hat. Wir haben uns das Spiel mit dem Namen „Immortal Life“ genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Auf nach Guiyun
In Immortal Life erwartet uns nicht das übliche Setting eines Enkels oder Familienmitglieds, welcher eine Farm geerbt hat und mitten in der Natur im westlichen Bereich einen Bauernhof wieder aufbauen soll. Vielmehr verschlägt es den Spieler in diesem Spiel eher in die östlichen Gefilde, was schnell am chinesischen Setting erkenntlich ist. Unser Charakter, der je nach Charaktererstellung Weiblich oder Männlich ist, wird von einem der Ältesten des Guiyin Klosters als Anwärterin angeworben, um dort die Landwirtschaftlichen Techniken zu erlernen und die Entwicklung der Verbesserungen für die Landwirtschaft und das Kochen zu übernehmen, gemeinsam mit anderen Neuanwärtern, welche sich allerdings im Gegensatz zu uns erst einmal diversen Prüfungen unterziehen müssen.
Allerdings kommt es nicht soweit, denn kurz nach unserem Angriff und wenigen Gesprächen passiert die Katastrophe, welche das komplette Tempelgelände verwüstet, die nächstgelegene Stadt voller Trümmer zurücklässt und viele Kloster-Einwohner tötet oder schwer verletzt. Nun ist es an uns und an den Verbleibenden Neuanwärtern, das Kloster wieder aufzubauen, den verletzten zu helfen. Bis zu diesem Punkt ist das Spiel strikt linear und bietet wenig Handlungsfreiraum.
Wir übernehmen die Führung
Auch wenn wir ebenfalls nur ein Neuanwärter sind und wir uns die Führung eigentlich nicht zutrauen sollten oder sie zumindest zwischen allen aufteilen, bleiben natürlich auch hier viele Aufgaben an uns hängen und häufig fragt man unseren Charakter nach Rat. Das betrifft sowohl die alltäglichen Entscheidungen und die Versorgung unserer Kameraden, als auch die Aktivitäten, welche zu Beginn täglich anstehen. Immerhin nimmt einen Immortal Life zu Beginn an die Hand, bis man die notwendigen wichtigen Aktionen und Möglichkeiten erlernt hat.
Natürlich geht es bei dem Spiel nicht nur um das Anpflanzen von Dingen, sondern auch um andere Aktivitäten. So könnt ihr eure Zeit zum Beispiel auch beim Fischen vertreiben. Hier muss unter anderem darauf geachtet werden, den Schwimmer bzw. die Leine der Angel erst dann anzuziehen, wenn dieser unter Wasser gezogen wurde. So ist es uns möglich, regelmäßig Fische aus dem Wasser zu ziehen und diese im späteren Verlauf zu Nahrung weiterzuverarbeiten, um uns und unsere Truppe zu versorgen. Auch gilt es wie in anderen Spielen dieser Art mit den NPCs zu reden oder diesen Geschenke zu machen, um eine bessere Beziehung aufzubauen.
Von Landarbeit und Nahrungsmittelzubereitung
Natürlich hat Immortal Life eines mit den anderen Simulationsspielen dieser Art gemeinsam. Zunächst einmal müsst ihr auch das Unkraut beseitigen und eventuell Bäume oder Steine entfernen, um mit der Hacke den Boden zu bearbeiten. Erst dann ist es euch möglich, die Samen zu säen. Eine Änderung zeigt sich jedoch schon hier. Alle Werkzeuge in Immortal Life wurden verzaubert, sodass sie weniger Ausdauer benötigen und euch die Arbeit einfacher machen. So wurde beispielweise der Krug zum Gießen so verändert, dass er permanent Wasser tropfen lässt, um die Samen zu bewässern. Auch könnt ihr natürlich, als Zauberkundiger, Wolken herbeirufen und Steuern, sodass diese das Feld bewässern. Allerdings kostet dies Mana und kann nicht unbegrenzt angewendet werden. Im Verlauf der Zeit wachsen diese Pflanzen und irgendwann sind sie erntebereit. Mithilfe von kleinen Zauberzetteln könnt ihr diese aber auch sofort zum ausgewachsenen Zustand wachsen lassen. Diese sind allerdings relativ rar und sollten nicht sinnlos verwendet werden.
Um immer genug Energie zu haben und um unsere Gruppe zu versorgen, erlangen wir relativ früh im Spiel den Zugriff auf die Küche in der Ortschaft. Dort können wir mithilfe von unseren Objekten wie Fischen oder Gemüse leckere Gerichte zubereitet. Hier zeigt sich ein neuer Gameplay-Inhalt im Vergleich zu anderen Spielen dieser Art. Hier muss der Spieler die unterschiedlichen Nahrungsmittel an verschiedenen Arbeitsstationen wirklich zubereiten und bestimmte Befehle dafür ausführen. Auch gibt es unterschiedliche Kochstellen, die je nach Auswahl verschiedene Gerichte hervorbringen. Das Kochsystem ist definitiv sehr gut gelungen.
Allerdings solltet ihr euch schnell mit dem Gedanken anfreunden, dass viele Aktionen in Immortal Life gerade zu Beginn sehr Zeitraubend sind und der Tag nicht unbegrenzt viele Stunden zur Verfügung hat. Es gilt also, genau zu planen, was ihr am Tag erledigen wollt und müsst. Schnell merkt man, dass man gestresst werden kann aufgrund der Mischung zwischen Nebenquests, Anpflanzen, Ernten, Säen, Gießen, Kochen und vielem mehr. Die Hausdekoration, welche ihr selbst vornehmen könnt, kommt hier noch erschwerend dazu.
Gelegentliche Übersetzungsprobleme
Bei dem Spiel handelt es sich bekanntlich um ein sehr chinesisch angehauchtes Spiel, welches auch von einem solchen Entwickler und Publisher veröffentlicht wurde. Der Titel ist bisher auch nur in Chinesisch oder auch Englisch verfügbar und an einigen Stellen zeigt sich, dass die englische Übersetzung noch nicht perfektioniert wurde, was noch geändert werden muss, da das Spiel sonst seinen „Zauber“ verliert. Hin und wieder konnten wir so nur erahnen, was die Quest von uns verlangte.
Auch die NPC Texte wurden selbstverständlich übersetzt und auch hier zeigt sich das oben genannte Problem. Hin und wieder wirken die Übersetzungen noch fehlerhaft oder zu gestelzt, was unbedingt geändert werden sollte. Alles an allem ist die Übersetzung jedoch bereits jetzt ganz gut gelungen und vielleicht wird irgendwann auch eine deutsche Übersetzung bereitgestellt, was wir natürlich hoffen.
Schöne Grafik und tolle Soundeffekte
Bei Immortal Life erwartet euch eine grundsolide, wenn auch keine perfekte Grafik mit vielen Details. Besonders das China-Setting ist gut gelungen, was natürlich einige von euch mehr und andere weniger ansprechen wird. Die Gegenden wurden wunderschön gestaltet und auch die teilweise „Chibi“-Artige Darstellung der verschiedenen Charaktere ist gut gelungen. Nur an der ein oder anderen Stelle müssen die Schattierungen und Kanten noch überarbeitet werden.
Der Soundtrack passt perfekt zu dem chinesischen Setting und man sollte ihn sich definitiv in Ruhe anhören. Vor allem ist es leicht möglich, bekannte Instrumente aus der östlichen Region wiederzuerkennen. Die Soundeffekte wie der Regen und das fließende Wasser wurden auch gut integriert.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.