Ich habe aufgehört zu zählen, wieviel Stunden ich schon in der Jagdsimulation „Call of the Wild: theHunter“ verbracht habe. Umso gespannter war ich bereits auf den neuen Titel der Serie, welcher sich dieses mal komplett um das Angler-Thema drehen soll. Dieser wurde nun vor einigen Wochen veröffentlicht und trägt den Namen „Call of the Wild: The Angler“. Wir haben uns den Titel angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Spielt das Tutorial!
Gut, eine wirkliche Wahl hat man hier eh nicht, denn das Tutorial muss gespielt werden. Das ist auch sinnvoll, um die richtige Steuerung, den perfekten Umgang mit den Ruten und andere Wichtige Dinge zu erlernen. Die Grundsteuerung ansich ist relativ einfach. Während man sich mit den W,A,S,D Tasten bewegt und mit der Leertaste springen kann, öffnet sich mit der i-Taste das Inventar oder mit M die Karte, welche ihr häufig benötigen werdet. Man merkt schnell, dass die Grundsteuerung einfach gehalten wurde.
Schwieriger dagegen wird es, wenn es ans Angeln geht. Gott sei Dank hilft das Tutorial auch hier weiter. Dem Spieler wird beigebracht, wie man die Angel auswirft, den Fisch einholt und auf was zu achten ist. Auch zu dem ersten Außenposten führt einen „Call of the Wild: The Angler“ automatisch. Dort befinden sich mehrere wichtige Gebäude und NPCs.
Der Außenposten
Zunächst einmal befindet sich hier eine Art Ranger. Dieser gibt euch die Aufgabe, nach kranken Bäumen oder Pflanzen Ausschau zu halten, um ihm diese dann zu melden. Klingt auf jeden Fall logisch, da dies wohl eher in sein Metier fällt, als in unseres. Wichtiger dagegen ist der kleine Angler-Shop, welchen man immer wieder einmal einen Besuch abstatten sollte.
Dort hat der Spieler 4 Auswahlmöglichkeiten:
- Kaufen
- Verkaufen
- Anpassung
- Lager
Die Anpassung stellt im Endeffekt eure Charaktererstellung bzw. Bearbeitung dar. Hier könnt ihr zwischen den zwei Geschlechtern wählen, die Frisur auf eine der beiden vorhandenen mit unterschiedlichen Farben abändern, die Gesichtsform verändern und auch unterschiedliche Kleidungsstücke ausrüsten, welche allerdings nur kosmetischer Natur sind. Darunter zählen sowohl das Oberteil, als auch die Handschuhe, Hosen, Stiefel, Hüte oder auch Brillen. Von allem stehen zu Beginn nur wenig oder auch garkeine Objekte zur Verfügung.
Dem „Kaufen“-Menü werdet ihr dagegen häufig einen Besuch abstatten, da dieser Shop eine große Auswahl besitzt. Hier findet man diverse Angelruten für unterschiedliche Angel-Arten, diverse Rollen und Schnüre, temporäre Köder, Spinner, Hardbaits und andere Dinge, die euren Angler-Alltag erleichtern sollen. Besonders eine gute Rute, eine passende Rolle und eine gute Schnur sind in dem Spiel wortwörtlich Gold wert, da diese eben für größere Fische geeignet sind und, im Falle der Schnur, eine bessere Reißfestigkeit besteht. Je nach Fisch benötigt man, wie auch im echten Leben, eben unterschiedliche Ausrüstungen.
Was gibt es zu tun?
Neben dem Ranger und dem Laden findet ihr hier jedoch noch weitere, für euch wichtige, Objekte. Zunächst einmal wäre hier die Foto-Wand. Dort befinden sich diverse kleine Wettbewerbs-Aufgaben, welche ihr erfüllen könnt. Zumeist muss entweder eine bestimmte Fischart in einer gewissen Qualität geangelt werden, bei anderen dagegen ein beliebiger Fisch an einem auf einem Foto eingezeichneten Standort. Diese Aufgaben können durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen, da es nun einmal seltenere Fische gibt, die nur unter bestimmten Umständen „aktiv“ sind.
Ein weiterer wichtiger Ort wäre die Informationstafel. Dort erhält man als Spieler unterschiedliche Aufgaben, welche beispielsweise das Fangen von Fischen erfordern. Auch diese können unter Umständen eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Ferner findet man hier kleinere Einleitungsquests, welche einem verschiedene Angel-Methoden wie zum Beispiel „Posen“-Angeln beibringen. Diese sollte man als Spieler unbedingt mitmachen, um den richtigen Umgang damit zu erlernen.
Große und offene Spielwelt
Wie es auch in Call of the Wild: theHunter der Fall war, wartet auch in Call of the Wild: The Angler eine große, offene Spielwelt darauf, von euch entdeckt zu werden. Im Gegensatz zu ersterem Titel ist dies auch problemlos möglich, da euch keine wilden Tiere angreifen können. Der einzige Punkt, bei dem man „sterben“ kann, ist durch das Fallen in tiefes Gewässer, da unser Charakter scheinbar nicht schwimmen kann. Hier wird man wieder ans Ufer bzw. den Steg teleportiert.
Die Welt untergliedert sich in Gebirge, Täler, Wälder, Wiesen und natürlich in große Seen, Flüsse oder andere Gewässer, in welchen ihr euch als Angler betätigen könnt. Unterwegs könnt ihr Sammlerobjekte finden, Nebenquests freischalten oder auch Schnellreise-Stationen entdecken. Hierbei handelt es sich meistens um sogenannte Verleih-Häuser.
Zu Fuß? Niemals!
Wenn ihr die Welt zu Fuß entdecken wollt, würdet ihr zig Stunden benötigen. Um langen Reisestrecken vorbeugen zu können, gibt es Verleih-Stationen und zwar zwei verschiedene an der Zahl. Fangen wir zunächst einmal mit dem Jeep-Verleih an. Den ersten dieser Art schaltet man bereits im ersten Außenposten frei. Dort kann man kostenfrei seinen Jeep erscheinen lassen, um mit diesem auf den vielen Straßen die Karte zu bereisen und die Gegend zu bestaunen. Die Steuerung funktioniert soweit tadellos und der Vorteil ist, dass ihr hier keine Tiere verjagen könnt.
Den zweiten Verleih stellt der Bootsverleih dar, bei welchem man sich logischerweise ein Boot spawnen lassen kann, welches man besitzt. Dieses kann von bis zu 4 Spielern genutzt werden, um die großen Seen und Flüsse zu bereisen oder diese sogar als mobile Angler-Stelle mitten auf dem See zu benutzen. Auch diese Steuerung ist leicht zu erlernen. Sowohl für die Fahrzeuge, als auch für die Boote gibt es am Anschlagbrett eine Tutorial-Quests.
Zu Beginn stehen euch nur je eine Variante der beiden Fortbewegungsmittel zur Verfügung. Allerdings könnt ihr euch weitere beim Laden erwerben, wobei auch diese nur einen farblichen Darstellungsunterschied besitzen. Unterwegs lassen sich auch Aussichtsplattformen finden, bei welchen euch die Umgebung in einer kleinen Cutscene gezeigt wird, inklusive aller entdeckbaren Orte.
Was wohl anbeißt?
Es gibt aktuell leider nur 12 verschiedene Fische in Call of the Wild: The Angler, welche ihr aus den Gewässern ziehen könnt. Natürlich befinden sich nicht alle Fische an einer Stelle, sondern haben bestimmte Habitate, in welchen sie anbeißen können. Auch hat jeder Fisch seine Eigenheiten, wie man diese am besten an den Haken bekommen kann und sie haben unterschiedliche Vorlieben, was die Nahrungs-Köder angeht bzw. an welche Spinner oder andere permanente Köder angeht. Ihr könnt jederzeit im Journal nachschauen, welche der beiden Sachen ein bestimmter Fisch bevorzugt.
Unter die verschiedenen „Traits“ zählen beispielsweise Möglichkeiten, dass der Fisch nur Nachts oder am Tag anbeißt, dass sie flüchten wenn Menschen zu Nahe kommen, dass sie aus dem Wasser springen oder beispielsweise nicht erst antäuschen, sondern direkt anbeißen oder allgemein aggressiver und stärker sind. Nach diesen Traits sollte man sich überlegen, wann man welchen Fisch wo angeln möchte.
Ausholen und warten…
Bevor man die Angel auswählt, kann man im Menü auswählen, welche Angelrute, Rolle, Schnur, welchen Köder oder ähnliches man verwenden will. Auch kann man bereits vorher diverse „Sets“ anlegen und nach Belieben zwischen diesen wechseln. Hat man sich entschieden, muss noch darauf geachtet werden, wie tief der Köder sinken soll. Dies wird ebenfalls vor dem Auswerfen von 0,1 Meter bis hin zu 1,4 Meter festgelegt. Anschließend gilt es mit der gedrückten Maus auszuholen und mit einer Bewegung und dem Loslassen der Taste die Angel auszuwerfen. Je mehr Schwung man nimmt, desto weiter fliegt der Haken mit dem Köder. Allerdings kann man mit der rechten Maustaste einen kurzen Wurf durchführen, insofern man dies möchte.
Nun gilt es zu warten. Natürlich nicht Stundenlang, wie es im echten Leben ist, aber es können durchaus mehrere Minuten vergehen. Falls ein Fisch anfängt am Köder zu knabbern, hört man dies an leichtem Wasserplätschern. Hier gilt es nun Ruhe zu bewahren und zu warten, bis eine Anzeige kommt, dass das Fisch angebissen hat. Nun kann man als Spieler den Fisch mit einer Taste an den Haken nehmen. Die Anzeige unten rechts zeigt nun an, wie weit der Fisch weg ist und wie lang die Leine ist, die ihr einholen müsst. Der Fisch selbst ist, je nach Art äußerst aktiv und wehrt sich. Hier könnt ihr mit dem seitlichen Anziehen der Angel gegensteuern und den Fisch somit müde machen. Achtet aber darauf, dass ihr die Leine nicht arg strapaziert, da diese sonst reißt. Ferner kann man auch die Bremse prozentual einstellen. Je höher diese eingestellt wird, desto wahrscheinlicher wird sie reißen und je niedriger, desto unwahrscheinlicher ist dies der Fall, aber desto schwerer wird es den Fisch einzuholen. Nebenbei solltet ihr den Fisch mit der Rolle einholen.
… und gefangen!
Habt ihr den Fisch komplett eingeholt, wird euch sofort danach dargestellt, um welchen Fisch es sich handelt. Ferner zeigt es hier die etwaige Größe, das Alter und andere wichtige Einzelheiten an. Auch wird euer Fang bewertet. Dieser Fang kann mit Bronze, Silber, Gold oder Diamant bewertet werden und ist von mehreren Faktoren abhängig. Euer größter Fang wird ebenfalls im Handbuch vermerkt.
Wird sind keine Tierquäler, deswegen lassen wir die gefangenen Fische auch sofort wieder frei. Allerdings erhaltet ihr bei jedem Fang und bei jeder Quest Erfahrungspunkte und ebenfalls eine gewisse Menge an Geld, welche wieder in den Händler für neue Angelruten, Zubehör oder eben erwähnte kosmetische Objekte ausgegeben werden kann.
Tolle Grafik und relativ realistisch gehalten
Natürlich ist das Spiel nicht zu 100% realistisch dargestellt. Sonst würde man, wie bereits erwähnt, stundenlang auf das Anbeißen eines Fisches warten. Auch treibt der Köder im Gewässer nicht wirklich ab, was normalerweise der Fall wäre. Hin und wieder bemerkt man auch in der Landschaft den ein oder anderen Fehler, welcher natürlich im echten Leben so nicht vorhanden wäre, aber darüber kann man hinwegsehen.
Auch wenn das Spiel momentan Gameplay-technisch noch verhältnismäßig wenig Inhalt hat, macht es schon Spaß, diesen alleine oder mit bis zu 11 anderen Spielern gemeinsam erleben. Auch können diese sich relativ offen über die komplette Welt alleine bewegen. Besonders begeistert aber auch die Grafik, die äußerst detailreich dargestellt ist. Die verschiedenen Fische wurden originalgetreu dargestellt, man sieht Vögel und Insekten, unterschiedliche Fauna. Eine komplette natürliche Gegend in einem Reservat, hin und wieder findet man kleine Häuser oder Läden, Holzhütten und Brücken, welche die Straßen über Flüsse hinweg miteinander verbinden.
Nur selten haben wir große Grafikfehler bemerkt. Einen der größten Fehler, den wir hier nennen könnten, wäre das spontane Erscheinen der Gegenstände oder das Flackern der Vorhandenen in der Ferne. Dies hielt sich aber in Grenzen. Auch bei der Charakterdarstellung sollte man noch nachbessern, da diese eher nach Puppen aussehen, statt nach direkten Charakteren.
Alles in allem ist Call of the Wild: The Angler jedoch ein gutes Spiel für zwischendurch, welchem allerdings noch eine Menge Content fehlt, welcher hoffentlich zeitnah nachgereicht werden wird!
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