Der erste Teil von Chivalry kam vor fast 10 Jahren auf den Markt und entwickelte sich zu einem absoluten Liebling der Spieler. Somit ist die Messlatte hoch gelegt und Fans als auch Neulinge fieberten einem zweiten Teil entgegen. Die Torn Banner Studios fungieren erneut als Entwickler. Als Publisher stehen Tripwire Interactive als auch Deep Silver bereit, um Chivalry 2 zu vermarkten. Ob sich das lange warten gelohnt hat, verraten wir in unserem Testbericht.
Mittelalter – Brutale, blutige und umkämpfte Zeiten
Erneut begibt man sich mit seinem Ritter in Ego-Perspektive aufs Schlachtfeld. Man sollte sich allerdings zu Beginn über ein Tutorial mit der Steuerung vertraut machen, ansonsten wird man nicht wirklich Freude haben. Denn der Multiplayer-Slasher bietet ein ausgeklügeltes Defensiv- und Kontersystem vom feinsten und das sollte man sich wirklich zu Nutze machen. Wer also denkt, er kommt hier mit der typischen „Ich hau euch alle mal einfach so weg“ Methode zum Ziel, wird allzu schnell feststellen, das das durchdachte Kampfsystem bei Chivalry 2 mehr zu bieten hat. Was einerseits auch gut so ist und auch andererseits Spaß machen kann, insofern man sich wirklich damit vertraut macht.
Auch auf dem Schlachtfeld unterscheidet dies schnell gute von schlechten Spielern, wird man feststellen können.
Das Kampfsystem wurde gegenüber dem Vorgänger verbessert und überarbeitet. Wer einfach wild in der Gegend herumprügeln möchte wird nun eher das Nachsehen haben. Denn ein Gegner, kann jetzt besser den je parieren oder zu einem Block ansetzen. Unter Beachtung eines Ausdauersystems ist dies natürlich nicht unendlich möglich, aber lädt gerade dazu ein, seinen Gegner ins Leere laufen zu lassen, zu blocken oder zum Konterangriff auszuholen. insofern dies in dem hektischen Kämpfen auf dem Schlachtfeld überhaupt möglich ist. Denn all zu oft misst man sich Mann gegen Mann und andere Mitspieler mischen sich ein. So war es nun einmal auf den Schlachtfeldern des Mittelalters.
Im Gegensatz zu bekannten Shootern begibt man sich hier auf die typischen Schlachtfelder des eher düsteren und blutigen menschlichen Mittelalters. Zusammen mit anderen menschlichen Spielern zieht man in turbulente und brutale Kämpfe gegen andere Mitstreiter, welche nur eines im Sinn haben: Uns zu töten. Hier rollen Köpfe, es fließt Blut, Gliedmaße werden abgetrennt. Alles schon fast filmreif in Chivalry 2 eingefangen muss man sagen. In Punkto Grafik kann das Spiel eh punkten. Ob auflodernde Flammen samt ihrem Funkenflug, das Aussehen des Wassers, die Landschaften samt Wälder und Gräser. Die Stimmung wird gut eingefangen und wir als Spieler befinden uns mittendrin.
Eine große Anzahl an unterschiedlichsten Klassen stehen dem Spieler zur Verfügung, um auch seinen Kontrahenten auf die Pelle rücken zu können. Im Detail bedeutet dies, es gibt den Ritter, den Fußsoldaten, Die Vorhut und den Bogenschützen. Charaktere können zwar einen Kampfschrei oder Sprüche loslassen, besitzen aber wenig Alleinstellungsmerkmale, was aber nicht weiter schlimm ist.
Natürlich stehen uns, wie es sich für diese Zeit gehört, auch entsprechende Bewaffnung zur Verfügung. Der Fußsoldat nutzt eine Hellbarde mit großer Reichweite, während die Vorhut mit der kürzeren Kampfaxt vorlieb nimmt. Erste Waffe wird mit zwei Händen geführt, was wiederum bedeutet, das diese Einheit weniger Panzerung hat. Man muss selber entscheiden, welche Klasse einem mehr liegt, denn alle haben ihre Vorzüge als auch Nachteile zu bieten.
Somit kann man selbst festlegen, ob man sich lieber als Nahkämpfer oder doch eher mit Pfeil und Bogen im Fernkampf ins Schlachtgetümmel stürzen möchte. Der Bogenschütze mag zwar in der Distanz gut sein und ist eine wirkliche kleine Nervensäge, aber wenn ein Ritter samt Schwert und Schild kommen sollte, Angriffe auch noch gut blockt und mit Konterangriffen umzugehen weiß, wird man es schon schwer haben. Allerdings sind Einheiten, welche weniger Panzerung haben natürlich nicht so schwerfällig und haben auch ihre Chance, so ist es nicht.
Man wird auch schnell feststellen: Auf den Schlachtfeldern herrscht Brutalität vor, wie einst bei dem Gladiatorenkämpfen im antiken Rom und man sollte nicht zimperlich zu seinem Gegner sein, wenn man mehr Kills haben möchte als dieser. Denn nur so wird man letztendlich als Sieger vom Schlachtfeld zurückkehren und ist definitiv nichts für schwache Nerven.
Wer hier eine tiefgründigere Story samt Kampagnen-Modus sucht, wird wie beim ersten Teil, eher nicht fündig werden. In der Welt von Agatha bekämpfen sich erneut zwei Fraktionen in erbitterten Schlacht-Modi, on- oder offline, um das Königreich anführen zu können. Im Hauptmenü kann man hierüber übrigens auch mehr über diese erfahren. Die einen sind die „Mason Order“ und sind eher für Aufstände und Unruhen berüchtigt. Wohingegen die „anderen“, genannt die Agathian Knights, eher dem Adel als auch dem König Treue schwören.
Vor dem eigentlichen Gefecht haben wir bei unserem Charakter bereits Aussehen, Bewaffnung als auch Klasse festgelegt. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, sich und seinen Charakter online oder offline ins Gefecht zu stürzen. So gibt es ein Match mit 40 Spielern. Aber auch an einen 64 Spieler Kampf oder den Klassiker mit dem Death-Match Modi sind wir nicht abgeneigt, und steht zu unserer Verfügung. Bei beiden ersten Modi spielen wir in Teams gegeneinander. Bei letzterem stellt jeder Kontrahent auf dem Schlachtfeld unseren Feind dar. Online und gegen menschliche Kontrahenten macht es auch mehr Spaß und ist fordernder, so unsere Feststellung.
Auf dem Schlachtfeld beginnt es meist so: Angekommen rennen wir erst einmal mit unseren Mitstreitern wild drauf los, bis man auf seine ersten Gegner trifft. Natürlich wollen wir gewinnen, immerhin motiviert das Levelsystem von Chivalry 2 uns dazu, aufzusteigen um auf andere Bewaffnung, Ausrüstung oder andere Gegenstände Zugriff zu erhalten. Aktuell stehen acht Karten zur Verfügung, auf welchen wir uns ins Schlachtgetümmel stürzen dürfen. Diese bieten viel Abwechslung, viele kennt man aus Filmen dieser Art, bieten uns unterschiedlichste Möglichkeiten und Optionen des Vorgehens an. Wir treffen auf unterschiedlichste Gegner, aber auch jeweils andere Bedingungen finden wir vor. Es gibt sowohl den klaren Eroberungsauftrag, aber auch den Verteidigungsauftrag für eine Schlacht. Man weiß es nie so genau und dies sorgt für gute Abwechslung. Aber auch je nach Erfolg oder Misserfolg ändert sich der Kartenverlauf für unser aktuelles Spiel entsprechend. Stürmte der Gegner zu Beginn den eigenen Burghof erfolgreich, ist man nun selbst in der Defensive und agiert vom Innenhof aus. Eine alte Burganlage beispielsweise bietet und eher die Möglichkeiten, sich zu verstecken und teilweise aus dem Hinterhalt zu agieren und den Gegner so überraschen. Man wird viele Möglichkeiten mit der Zeit entdecken und zu nutzen lernen, weil wie gesagt, aktuell gibt es acht Karten.
Technisch können wir kaum meckern. Hier und da gab es mal kleinere Grafikaussetzer, welche aber eher selten der Fall waren. Aber ansonsten lief alles eher unauffällig, will heißen gut. Zu den einzelnen Matches konnten wir uns stets schnell einwählen, die Sessions blieben eher ohne große Zwischenfälle, ein Verbindungsabbruch war eher selten der Fall.
Auch soundtechnisch weiß der Titel zu überzeugen. Mit der Steuerung findet man sich mit der Zeit eh zurecht, wenn man mal den Durchblick hat und nicht vorher verzweifeln sollte. Von daher nicht gleich aufgeben, wenn es mal nicht gleich klappen sollte.
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