Das Wirtschaftsministerium hat jüngst den Monitoring-Bericht für die Kultur- und Kreativwirtschaft vorgelegt. Dieser dokumentiert die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Teilsektoren und ist eine wichtige Informationsquelle für Institutionen und die Politik.

Der GAME als mitgliederstärkste Interessenvertretung der deutschen Games-Branche weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass aufgrund fehlender Datengrundlagen eine Abgrenzung der deutschen Games-Branche nur unzureichend möglich ist und von daher auch seitens der Bundesregierung keine valide Datenlage vorliegen kann, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der deutschen Entwickler von Computer- und Videospielen zu bewerten.

Dies ist nicht zuletzt dahingehend begründet, als das das zu Grunde liegende steuerliche Erfassungssystem in Ermangelung einer entsprechenden Infrastruktur die expliziten Erlöse, Investitionen und Kosten der Branche nicht bzw. vollkommen unzureichend erfasst. Lediglich das Verlegen von Computerspielen wird separat erfasst, nicht jedoch die Entwicklung. Demnach ist der Branchenumsatz gemäß der Studie dementsprechend erneut rückläufig. Hintergrund ist vermutlich das schwindende Verlagsgeschäft über klassische Distributionskanäle und die zunehmende Veränderung der Branche auf Vermarktung über digitale Verbreitungswege, wie etwa bei Onlinespielen oder über die App-Stores bei mobilen Produkten. Diese Marktteilnehmer werden aber eher als Softwareunternehmen oder Portalanbieter wahrgenommen, eine genaue Abgrenzung ist jedoch auf diesem Wege nicht möglich.

Der GAME fordert daher die Bundesregierung auf, qualifizierte Abhilfe hierfür zu schaffen. „Die wirtschaftspolitische Entwicklung einer Branche kann nur gewährleistet werden, wenn eine entsprechende Datenlage vorliegt. Hier besteht im Sinne der dringend gebotenen Gleichberechtigung der Mediengattungen und zur korrekten Darstellung der Kultur- und Kreativwirtschaft unbedingter Handlungsbedarf“, fordert Thorsten Unger, Geschäftsführer des GAME Bundesverbandes der deutschen Games-Branche e.V. die Bundesregierung auf. „Es ist für die deutschen Entwickler von Computer- und Videospielen schwer erträglich, dass Herr Bundesminister Gabriel ein Sonderförderprogramm für die deutsche Filmbranche angedacht hatte, während die Potentiale unserer Branche kaum Berücksichtigung finden. Ausgangspunkt einer fairen Bewertung der Branche sollte aber in jedem Fall eine grundsätzliche, möglichst genaue und korrekte Erhebung der deutschen Branche für Computer- und Videospielen sein. Eine explizite Entwicklung und Bewertung von Maßnahmen für die deutsche Branche ist sonst schlichtweg nicht möglich“, so Unger hierzu.

Der Verband fordert daher das Bundeswirtschaftsministerium auf, diesen Missstand durch Erhebung einer umfangreichen Marktlage im Zuge einer Standortstudie zu beheben und diese kontinuierlich fortzuschreiben. Diese korrekte Erfassung einer Branche aus Perspektive des Ministeriums ist Aufgabe der Bundesregierung und kann nicht alleinig auf die Verbände und Institutionen der Branche ausgelagert werden. Der Verband formuliert damit die Erwartung, im kommenden Jahr im Zuge des Berichtes 2016 auf eine gesicherte Datenlage zurückgreifen zu können, welche dann kontinuierlich fortzuschreiben ist, bis die Ursache der statistischen Datenerhebung behoben ist.

Quelle: GAME

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