Der Traum, einmal Gladiator zu sein, kann in Ryse: Son of Rome in Erfüllung gehen. Nachdem das Spiel gleichzeitig zum Launch der Xbox One erschienen ist, folgte es nun, ein knappes Jahr später, auch als PC-Umsetzung. Was die PC-Version hermacht und ob es sich lohnt, Ryse: Son of Rome auf dem PC zu spielen? Dazu haben wir ein umfassendes Review erstellt, mit welchem ihr euch eure Meinung bilden könnt.
[su_heading size=“20″]Story[/su_heading]
Euer spielbarer Held trägt den Namen „Marius“, ist der Sohn eines äußerst beliebten Gladiatoren in Rom und tritt in die Fußstapfen seines Vaters. Nachdem euer Vater, eure Mutter und eure Schwester von Barbaren umgebracht wurden, schwört er sich, Rache zu nehmen. Aber auch ein guter Mann, selbst wenn er ein Gladiator ist, kann es nicht mit einer oder mehreren Armeen von Barbaren aufnehmen, ohne die Hilfe seiner Kameraden. Ursprünglich war der junge Gladiator in der relativ friedlichen II. Legion.
Nach den grausamen Morden bot ihm Vitallion, ein Freund seines Vaters Leontius, einen Platz in der XIV Legion an, um Rom gegen die Barbaren zu verteidigen. Die Chance nutzt Marius selbstverständlich auch dazu, um Rache nehmen zu können. Jedoch erwarten euch im Spiel einige Wendungen, mit welchen ihr nicht gerechnet habt.
[su_heading size=“20″]Gameplay[/su_heading]
Das Kampfsystem in Ryse: Son of Rome ist nach einigen, kleineren Lektionen schnell gelernt. Die normalen Bewegungen erfolgen mit W,A, S und D. Durch die Shift-Taste ist es Marius möglich, Angriffen geschickt auszuweichen und im passenden Moment zurückzuschlagen. Wer jetzt jedoch denkt, dass das ja relativ einfach sein müsste, der täuscht sich gewaltig. In Ryse: Son of Rome erwarten euch viele verschiedene Gegner mit unterschiedlichen Taktiken. Da kommen die unterschiedlichen Angriffe und Blockmöglichkeiten ins Spiel. Durch das Betätigen der Leertaste können starke Angriffe abgeblockt und abgeschwächt werden, was euch bei großen und starken Gegnern schnell einmal die Haut retten könnte. Der Gegenangriff wird anschließend mit der linken Maustaste durchgeführt. Je länger ihr die gedrückt haltet, umso wuchtiger werden die Angriffe und desto mehr Schaden erleidet der Gegner. Die rechte Maustaste ist für Schildattacken zuständig, welche die Verteidigung der Gegner durchbrechen kann und viele Möglichkeiten für einen schnellen Konter bietet.
Sobald euer Gegner nur noch über wenig „Lebenspunkte“ verfügt, erscheint ein Totenkopf-Symbol über dessen Kopf. Das ist der Moment, wenn die Taste E betätigt werden muss. Der Kampf schaltet sich in Zeitlupe und eure „Kill“-Sequenz beginnt, in welcher es auf euer Reaktionsvermögen ankommt. Sobald der Gegner aufleuchtet, muss die jeweilige Taste schnell gedrückt werden. Leuchtet euer Widersacher blau, ist die linke Maustaste die richtige. Bei der goldenen Farbe, ist es die rechte Maustaste, welche schnellstmöglich betätigt werden muss. Je nachdem, wie schnell ihr seid, kann es ein „Rekruten-Kill“, ein „Zenturio-Kill“ oder auch der berüchtige „Legendäre Kill“ werden. Es gibt mehr XP, wenn der Rang eures Kills höher ist. Sollten mehrere Gegner in eurer Nähe ein Totenkopf-Symbol über den Kopf haben, erfolgt ein Multi-Kill. Dieser funktioniert genauso wie eine einzelne Killsequenz, nur dass euer Charakter dadurch mehr EP erhält.
Im Kampf oder auch dazwischen könnt ihr eure spezielle Fähigkeit durch das Mausrad auswählen, welche bei einem solchen Kill aktiviert wird. Diese Fähigkeiten können folgende sein: Lebensregeneration, Fokusregeneration, Schadenserhöhung oder einen Erfahrungspunkte-Boost. Je nach Kampf kann die richtige oder die falsche Wahl über Leben und Tod entscheiden.
„Fokus“ regeneriert sich im Kampf automatisch nach einem Kill. Dieser kann für eure Spezialfähigkeit verwendet werden. Eure Gegner bewegen sich noch langsamer als in Zeitlupentempo und ihr könnt genüsslich jeden niederstrecken, der sich euch in den Weg stellt. Je nach Fokusmenge hält dieser Effekt unterschiedlich lange an. Wenn ihr eure erhaltenen Erfahrungspunkte richtig investiert, ist die Fähigkeit im Verlauf des Spiels unabdingbar.
Das Erhöhen der Fähigkeiten funktioniert im Menü. Mit XP könnt ihr euren Gesundheitsbalken, den Fokusbalken, die erhaltenen XP und viele weitere nette Bonuseffekte freischalten. Jede Erhöhung kostet eine bestimmte Menge an XP und je höher die Fähigkeit schon aufgelevelt ist, desto mehr benötigt ihr dafür. Auch für das PvP System gibt es die Möglichkeit zur Erhöhung und Verbesserung der Fähigkeiten.
Im Verlauf des Spiels kann es auch vorkommen, dass eure Legion mit euch zusammen in den Kampf zieht. Marius gibt, wie könnte es anders sein, dann auch die Befehle. Soll die Bogenschützen-Gruppe links oder rechts postiert werden? Das ist eure Entscheidung. Spielt, wir ihr es für richtig erachtet. Um gegnerischen Gruppen entgegen zu wirken, wenn diese mit brennenden Pfeilen auf euch schießt, nützt ein sinnloses Entgegenstürmen natürlich nicht viel. Es wird mit Schilden eine Blockade aufgebaut, sodass sich eure Gruppe langsam nähert und ihr durch das rechtzeitige Drücken der richtigen Taste die Pfeile abblocken und den Gegenangriff mit Pilum’s starten könnt. So räumt ihr euch und euren Kameraden nach und nach den Weg frei.
Unter wenigen Umständen steht ihr sogar am Skorpion und schießt Massen von Gegnern nieder. Auch hier hilft es euch weiter, auf eure Umgebung zu achten. Ein Pulverfass kann schnell in die Luft fliegen und viele Gegner mit sich in den Tod reißen.
Sollte euch der leichte oder mittlere Schwierigkeitsgrad zu leicht werden, habt ihr noch 3 weitere Schwierigkeitsstufen, an welchen man sich messen kann. Wir empfehlen jedoch, zunächst mit einer Niedrigen oder Normalen anzufangen, um sich an die Steuerung und Kämpfe gewöhnen zu können. In den höheren Modis habt ihr es sonst nicht leicht.
Auch wenn es viele verschiedene Gegner gibt, solltet ihr keine ellenlangen Kämpfe erwarten. Da sich die Hauptangriffe und Verteidigungen immer wiederholen, können die Kämpfe eintönig wirken. Jedoch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, denn die Story und die bombastische Grafik verleiten dennoch zum Weiterspielen.
[su_heading size=“20″]Grafik[/su_heading]
Ryse: Son of Rome bot schon auf der Xbox eine phantastische Grafik. Jedoch war diese kein Vergleich zum PC. Alles wurde detaillreich gestaltet, die Lichteffeke und Spiegelungen sind glasklar und flackern nicht, alle Texturen sind scharf und die Ränder geglättet. Gemixt mit einer Auflösung von 1920:1080 macht Ryse: Son of Rome eine gute Figur.
Die vorhandenen Zwischensequenzen in den Wäldern oder der Städt haben es ebenfalls in sich. Eine Wasserspiegelung im Brunnen, die Feuer- und Explosionseffekte oder auch die bereits erklärte Formation mit eurer Truppe. Alles sieht realistisch aus.
[su_heading size=“20″]Sound[/su_heading]
Stilvolle Musikstücke dürfen in einem solchen Spiel natürlich nicht fehlen und sind auf jeden Fall vorhanden. An den Soundeffekten wie den fliegenden Pfeilen, explodierenden Fässern oder dem Plätschern des Wassers ist auch nichts auszusetzen.
Die Stimmen der Charaktere sind klar und deutlich zu verstehen und werden lauter oder leiser, je weiter ihr von der jeweils sprechenden Figur entfernt steht.
Lediglich die Lippen-Synchronisation hapert noch an gewissen Stellen.
[su_heading size=“20″]Extras[/su_heading]
Im PvP Modus könnt ihr euch mit anderen Gladiatoren messen. Auch hier ist, wie im PvE, die Spezialfähigkeit und deren Bonis erlaubt. Studiert die Kampfmechanik eures Gegners und passt diese an eure an, denn nur so habt ihr die Chance, siegreich aus einem Kampf hervorzugehen.
Für den Multiplayer kann der Spieler seinen Charakter auch anders austatten, jedoch kostet dies richtiges Geld und ist nicht zwangsweise notwendig, da der Charakter bereits eine erste Rüstung besitzt. Wenn der Multiplayer-Modus oft genutzt wird, kann das benötigte „Gold“ für den Kauf von Rüstungen und Waffen auch erspielt werden.
Erfolge können in der Steamversion ebenfalls freigeschaltet werden, was den Erfolgsjägern eine Freude sein dürfte. Alle zu erreichen, ist jedoch nicht besonders leicht und ihr benötigt dafür auf jeden Fall mehrere Durchläufe.
[su_heading size=“20″]Fazit[/su_heading]
Ryse: Son of Rome bietet eine fantastische Grafik und tolle Soundeffekte. Die Story wird packend erzählt, sodass man als Spieler unbedingt wissen will, wie es mit Marius weitergeht. Die einzelnen Missionen unterscheiden sich in einzelnen Punkten, sind allerdings im Großen und Ganzen immer dieselben: Erobere dies, verteidige das und lass den Boss ins Gras beißen. Die Kampfsequenzen sind gut inszeniert, wirken auf Dauer jedoch eintönig. Die fehlende Lippensynchronisation ist zwar schade, jedoch schadet dies dem gesamten Spielgeschehen nicht sonderlich. Sammelbare Erfolge und ein kleiner Multiplayer bessern das Ganze aber zumindest ein Stück wieder aus. Alles in allem ist Ryse: Son of Rome ein gutes Spiel, bei welchem es jedoch an ein paar Ecken und Kanten noch eine Nachbesserung bedarf. Lässt man sich durch das eintönige Kampfsystem nicht abschrecken und ist ein Fan von realistischer Grafik, kann man bei einem Kauf von Ryse: Son of Rome nichts falsch machen!