Ein Shooter im MMO-Stil wie Defiance? Und das von Activision! Viele konnten sich darunter noch nicht viel vorstellen. Auch nach der Gamescom 2013, bei welcher eine größere Vorstellung vorgeführt wurde, waren noch nicht viele Informationen an die Öffentlichkeit gelangt. Nun ist Destiny seit wenigen Wochen auf dem Markt. Was euch dort erwartet und ob sich der Kauf lohnt, könnt ihr nun in unserem Test nachlesen.
Allgemein
Die Welt(en) von Destiny sind groß und es gilt viele spannende, aber auch gefährliche Abenteuer zu bestehen. Bevor ihr euch jedoch in die Raids wagt oder auf Equip-Jagd gehen könnt, startet ihr ganz am Anfang: Bei der Charaktererstellung!
Als erstes muss eine Klasse gewählt werden. Davon exisitieren 3 verschiedene namens „der Titan“, „der Jäger“ und „der Warlock“. Wie ihr euch schon denken könnt, ist der Titan eine Art Tank-Charakter. Er hält viel aus, hat gute defensive Möglichkeiten zum Überleben und beispielsweise die Fähigkeit, Gegner durch einen gewaltigen Schlag auf den Boden zur Strecke zu bringen!
Der Jäger ist eine Art Fernkämpfer. Aber nicht mit Pfeil und Bogen, wie ihr ihn vielleicht aus manchen Fantasy-Spielen kennt, sondern mit einer Hauptwaffe (beispielsweise Scout-Gewehr oder Plasma-Gewehr) und der Nebenwaffe, welche nur wenige Spieler jemals perfekt beherrschen werden: Das Scharfschützen-Gewehr. Einfach auf einen hohen Berg stellen, zielen und schon ist der erste Gegner ausgeschaltet. So einfach ist das Ganze aber nicht. Aber das werdet ihr beim Spielen schon merken. Die Spezialfähigkeit dieses Charakters ist eine aufgeladene Pistole, welche so ziemlich jeden Feind sofort töten kann. Jedoch hat diese Fähigkeit eine Abklingzeit und nur wenig „Munition“ zur Verfügung.
Last but not least: Der Warlock. Wer schon immer gerne Magier gespielt hat, wird diese Klasse lieben. Auch dieser hat eine primäre und eine sekundäre Waffe, welche nach belieben gegen eine andere ausgetauscht werden kann. Die Spezialfähigkeiten des Warlocks sind unter anderem das Anheben und Wegschleudern eurer Widersacher und die Gleitfähigkeit, welche ihm erlauben, größere Strecken und Abgründe schnell zu überwinden. Dieser Charakter hält am wenigsten Schaden aus und sollte sich demnach eher im Hintergrund halten.
Habt ihr eure Klasse gewählt, könnt ihr euren Charakter nach Belieben umdesignen. Eine andere Frisur, größere Augen oder ausgefallene Hautfarben. Im Charakter-Designfenster mangelt es an nichts, sodass jeder Charakter im Spiel einzigartig aussehen kann.
Sind diese ersten Schritte getan, beginnt eure Geschichte und damit euer Abenteuer in Destiny!
Story
Von den Toten auferstehen klingt seltsam, ist allerdings in Destiny euer „Anfang“. Nach einer kurzen Filmsequenz weckt euch ein kleiner fliegender Roboter, auch „Geist“ genannt und nennt euch „Hüter“. Die Welt um euch herum ist im Chaos versunken. Alles ist verlassen, kaputt und es sieht aus, als wäre euer Charakter der einzige Überlebende. Viele Informationen bekommt ihr zu diesem Zeitpunkt nicht, da ihr laut eurem Geist dort nicht in Sicherheit seit. Folglich müsst ihr euch in Sicherheit bringen und euch die Wege mit einer Waffe freikämpfen.
Nach und nach erfahrt ihr, was mit eurem Planeten, der Erde und dem Sonnensystem passiert ist: Die Dunkelheit hat alles vernichtet und das Überleben der „Hüter“ ist nur dem „Reisenden“ zu verdanken. Die letzte Stadt der Überlebenden ist nun auch in Gefahr und eure Aufgabe wird es sein, diese Stadt zu beschützen und die verlassenen Planeten auszukundschaften.
Euch wird folgendes schnell klar werden: Die Dunkelheit wird stärker und zwingt, solltet ihr versagen, alle in die Knie.
Gameplay
Destiny spielt sich aufgrund der einfachen Steuerung ziemlich gut. Obwohl es kein wirkliches Tutorial gibt, welches euch die einzelnen Schritte erklärt, findet man sich als Neuling schnell zurecht, da viele der Steuerungsmöglichkeiten wie das Zielen und Schießen schon in anderen Spielen genauso funktioniert haben. Ihr braucht also keinen Krampf in der Hand zu erwarten, wie es in manchen Spiele der Fall ist.
Die Kameraperspektive erleichtert euch das Kämpfen meist ungemein. Im Gegensatz zu anderen Spielen schwenkt diese nicht unkontrollierbar hin und her oder verdeckt euch ungewollt einen Teil des Sichtfeldes. Meist bleibt die Kamera hinter eurem Charakter in der 3rd Person Variante.
Im Inventar sind eure erspielten Waffen und Ausrüstungsgegenstände zu finden, welche ihr in den verschiedenen Gebieten erspielt habt. Einige davon können unter Umständen mit Fähigkeiten verbessert werden, welche bei diversen „Level-Ups“ freigeschaltet werden. Altes Equipment muss jedoch nicht in eurem Inventar bleiben. Ihr könnt es durch einen einfachen Klick zerlegen und „Materialen“ herausbekommen, welches wiederum für neue Waffen und Rüstungen oder Verbesserungen der Gegenstände und Fähigkeiten benötigt werden.
Das Geistmenü, welches über einen speziellen Knopfdruck geöffnet wird, bietet euch die Möglichkeit, zurück auf euer Raumschiff zu gelangen oder, falls es schon freigespielt wurde, ein Bodenfahrzeug zu rufen. Bodenfahrzeuge gibt es eine Menge. Manche sind lediglich zum Fahren da, andere widerrum könnt ihr auch zum Kämpfen einsetzen. Desweiteren zeigt euch euer Geist im Geistmenü auch den nächsten Wegpunkt für eure Quest an und erklärt, was zu tun ist.
Anderen Spielern könnt ihr auf den verschiedenen Karten ebenfalls begegnen und euch mit ihnen zusammenschließen. Je mehr „Hüter“ in einer Gruppe sind, desto stärker werden allerdings auch eure Gegner. Also achtet gut darauf, was eure Mitspieler tun, sonst könnte euch das auch in Bedrängnis bringen. Da Destiny jedoch ein Open-World Spiel ist und es sich in Planeten und Karten unterteilt, müsst ihr den jeweiligen Spieler in eure Freundesliste aufnehmen, falls ihr weiterhin mit ihm oder ihr zusammenspielen wollt.
Mit Level 20 sollte die Hauptsory weitgehendst durchgespielt sein. Aber falls ihr denkt, dass dies das Spielende bedeutet, habt ihr euch getäuscht. Nach Level 20 könnt ihr immernoch weiterleveln. Jedoch funktioniert dies nicht über das normale Erfüllen von Quests und Töten von Monstern, sondern über Equip-Teile und das Licht-Level, welches wir euch unter der Kategorie „Extras“ ausführlicher erklären werden.
Die Quests sind im Übrigen anfangs nur auf dem normalen Modus spielbar. Ab einer höheren Stufe können diese jedoch auf dem hohen Schwierigkeitsgrad absolviert werden, welcher am Schluss mehr Erfahrungspunkte für euch bereit hält.
Grafik
Grafisch hat Destiny einiges zu bieten. Obwohl das Spiel nur auf der Playstation und der Xbox erschienen ist, hat es eine Grafik, die sich sehen lassen kann. Viele Details, keine Ruckler oder Lags und teilweise Ausblicke, die euch den Atem rauben können.
Die Schatteneffekte sind klar und deutlich und weisen so gut wie keine Kanten auf. Das trifft sowohl auf Schatten von Gegnern und Gegenständen als auch auf euren eigenen Schatten zu. Auch in der Stadt, wo viele anderen Spieler stehen können, bleibt die Grafik flüssig und ruckelt nicht. Grafikfehler sind im Spiel so gut wie keine zu finden.
Sound
Auch bei den Soundeffekten hat sich Activison viel Mühe gegeben. Es sind keine eintönigen Lieder oder Musikstücke zu hören, sondern an das Gebiet angepasste und zur Situation gehörenden Geräusche.
Lauft ihr beispielsweise durch eine Höhle, hallen eure Fußschritte von den Wänden nieder. Schlurfen Gegner oder anderes Getier auf dem Boden herum, solltet ihr eure Ohren spitzen, denn auch das ist klar und deutlich zu hören und euch droht eventuell Gefahr.
Extras
Auch in Destiny sind wieder viele Erfolge, welche es zu erreichen gilt. Einige sind leicht und andere eher schwer zu erhalten. Hat man die Hüter Lord Platin Trophäe in seiner Sammlung, kann man sich zu den 0,1% der Spieler zählen, welche diese erreicht haben. Insgesamt gibt es 42 Trophäen, welche man erspielen kann. Für Erfolgsjäger gibt es jedenfalls genug zu tun.
Wie in einem der oberen Abschnitte bereits erwähnt, könnt ihr durch Quests und andere Möglichkeiten bis auf Level 20 hochleveln. Aber dann ist nicht Schluss. Ganz im Gegenteil, denn dann fangen die Lichtlevel an und Destiny beginnt. Diese levelt ihr aber nicht anhand von Quests hoch, sondern mit Equipment. Je nach Levelstufe braucht man eine gewisse Menge an Lichtpunkte, um ein neues Level zu erreichen. Um von Level 20 auf 21 zu kommen, werden beispielsweise nur 20 Lichtpunkte benötigt, welche schon durch wenige gute Items erreicht werden können. Euer Lichtlevel zeigt an, für welche Herausforderung ihr schon bereit seid.
Aber ihr müsst euch nicht nur auf euer Drop-Glück verlassen. Ab Level 18 erspielt ihr Marken, mit welchen bei Händlern in der Stadt neues Equipment gekauft werden kann. Aber erst, wenn ihr eine gewisse Rufstufe erreicht habt. Am Wochenende erscheint sogar ein besonderer Händler, bei welchem man für besondere Marken besondere Gegenstände erhalten kann.
Um eure Fähigkeiten zu verbessern, könnt ihr „Den Schmelztigel“ besuchen, um euch mit anderen Hütern zu messen. Auch hierfür gibt es gesonderte „Aufgaben“, welche in der Stadt angenommen werden können. Dort erhaltet ihr, genauso wie in der „offenen“ Welt Engramme, welche beim Kryptarchen in der Stadt entschlüsselt werden können. Darin sind meist gute Gegenstände enthalten.
Auch Raids sind in Destiny erhalten. Diese könnt ihr ebenfalls erst mit einem hohen Lichtlevel betreten. Für den ersten Raid, „Die Gläserne Kammer“, empfiehlt sich ein Lichtlevel von 26. Man kann den Raid zwar schon mit Stufe 24 oder 25 betreten, jedoch ist man damit leichte Beute für die Gegner. Der erste Raid ist auf rund 10 Stunden ausgelegt!
Raids können auch nur mit Freunden aus eurer Freundesliste betreten werden. Die Funktion, Raids mit Fremden zu absolvieren, existiert nicht. Jedoch sind in diversen Online-Foren viele Spieler, welche interessierte Spieler mit dem nötigen Lichtlevel für den Raid oder die Raids suchen.
Allgemein gesehen bietet Destiny viel Abwechslung und einen hohen Schwierigkeitsgrad.