
Mit dem Switch 2-Remake feiert ein moderner JRPG-Klassiker seine Wiedergeburt – und das in deutlich aufpolierter Form. Das ursprüngliche Spiel, das auf dem Nintendo 3DS vor allem durch sein tiefes Jobsystem, sein strategisches Kampfsystem und den charmanten Stil überzeugen konnte, bekommt mit der neuen Fassung nicht nur einen technischen Neuanstrich, sondern auch mehrere Komfort- und Gameplay-Optimierungen. Trotz vieler bekannter Elemente bleibt die Neuauflage ein lohnendes Abenteuer, sowohl für Veteranen als auch für Neulinge. Wir haben uns BRAVELY DEFAULT FLYING FAIRY HD Remaster angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Eine Geschichte zwischen Licht, Dunkelheit und Schicksal
Die Handlung beginnt mit der Katastrophe: Kristalle verdunkeln sich, die Welt versinkt im Chaos, und vier Auserwählte – jeder mit eigener Vergangenheit – machen sich auf, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Auch wenn die Grundstory dem typischen JRPG-Standard folgt, entfaltet sie durch ihre ruhige, aber stetige Charakterentwicklung eine überraschende Tiefe. Besonders gelungen sind die Dialoge zwischen den Protagonisten, die selbst in den Nebenszenen glaubwürdig wirken und das Gefühl einer echten Gruppe vermitteln, die gemeinsam wächst.
Im späteren Spielverlauf wird das Narrativ komplexer. Zeitreisen, alternative Realitäten und moralische Grauzonen fordern die Spieler heraus, Bekanntes neu zu bewerten. Die Switch-Version hat hier einige Textpassagen gestrafft, Voice-Over erweitert und die Kameraarbeit in Zwischensequenzen subtil verbessert. Das macht die ohnehin solide Story insgesamt greifbarer und filmischer, ohne ihren ursprünglichen Charme zu verlieren.
Rundenbasiertes Denken auf höchstem Niveau
Das Herzstück des Spiels bleibt das klassische, aber raffiniert erweiterte rundenbasierte Kampfsystem. Mit der Möglichkeit, Aktionen vorab zu „borrowen“ (Brave) oder aufzuschieben (Default), entstehen taktische Gefechte, bei denen Timing und Gegneranalyse entscheidend sind. Neueinsteiger könnten sich anfangs überfordert fühlen, doch das durchdachte Tutorial und die gut strukturierte Lernkurve helfen beim Einstieg. Besonders auf höheren Schwierigkeitsgraden entfaltet das Kampfsystem seine volle strategische Tiefe.
Die Switch-Fassung bringt einige spielerische Verfeinerungen: Animationen laufen schneller ab, Attacken lassen sich vorspulen, und das Tempo der Kämpfe ist insgesamt deutlich dynamischer. Gleichzeitig wurden Balancing-Probleme aus der 3DS-Version korrigiert. Gegnerverhalten ist schlauer, Buffs und Debuffs greifen präziser, und auch Bosskämpfe wurden so angepasst, dass sie spannender, aber nie unfair wirken.
Jobs mit Köpfchen – Taktische Synergien für Kenner
Das überaus flexible Jobsystem ist weiterhin das Glanzstück des Spiels. Über 20 freischaltbare Klassen – vom klassischen Weißmagier bis zum experimentellen Zeitmagier – lassen sich frei kombinieren und mit Sekundärfähigkeiten ausrüsten. Besonders in der Switch-Version zeigt sich, wie sehr sich kreative Kombinationen auszahlen: Wer beispielsweise einen Tank mit Diebesfähigkeiten oder einen Heiler mit Schwarzmagie ausstattet, kann ganze Kampfstrategien um seine Party herum aufbauen.
Die Neuauflage macht es leichter, mit Synergien zu experimentieren: Job-Erfahrungspunkte werden gerechter verteilt, das Menüsystem ist übersichtlicher und erlaubt schnelles Umrüsten und Vergleichen. Zusätzlich helfen neue visuelle Hinweise bei passiven Effekten und Kombinationen, sodass Spieler nicht nur nach Trial & Error spielen müssen. Dadurch entstehen enorm vielseitige Gruppenaufstellungen, die selbst lange Spielzeiten frisch halten.
Technik, Grafik und Sound – Switch vs. 3DS im Direktvergleich
Visuell ist die Switch-Fassung ein großer Schritt nach vorn. Die gezeichneten Städte wirken lebendiger, Charaktermodelle haben endlich erkennbare Gesichter und Umgebungen profitieren stark von schärferen Texturen und dynamischerem Licht. Das klassische Diorama-Design der Orte bleibt erhalten, wurde jedoch mit neuen Effekten wie Regen, Nebel oder Lichtbrechungen aufgewertet. Die neuen HD-Modelle fügen sich nahtlos in das bestehende Art-Design ein und verleihen der Welt mehr Tiefe und Plastizität.
Auch beim Sounddesign legt das Remake zu: Der Soundtrack wurde orchestriert, und viele Tracks klingen jetzt deutlich voller und dramatischer. Die Sprachausgabe ist umfangreicher, besser abgemischt und steht nun für alle wichtigen Zwischensequenzen zur Verfügung. Ladezeiten sind auf der Switch spürbar kürzer, besonders bei Schnellreisen oder Menüwechseln – ein angenehmer Fortschritt im Vergleich zur teils trägen 3DS-Version.
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