Wie ist es wohl, ein Rettungssanitäter zu sein? Für viele Kinder ist dies ein Traum, den auch so mancher Erwachsener weiterverfolgt hat und häufig trifft das Sprichwort „Mach aus einer Berufung deinen Beruf“ ins Schwarze. In Ambulance Life: A Paramedic Simulator könnt ihr genau dies selbst erleben. Wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.

In San Pelícano geht es drunter und drüber

Die Geschichte von Ambulance Life: A Paramedic Simulator beginnt in einer ruhigen Schicht in San Pelícano, einer Stadt, die niemals schläft. Dein Charakter, ein frisch ausgebildeter Rettungssanitäter, sitzt mit seinem erfahrenen Partner im Krankenwagen, während ihr durch die nächtlichen Straßen patrouilliert. Die ersten Einsätze sind noch Routine: Ein verstauchter Knöchel, eine ältere Dame mit Kreislaufproblemen – nichts, was euch aus der Ruhe bringt. Während ihr euch zwischen den Notrufen unterhaltet, erzählt dein Partner von seiner ersten Rettung und gibt dir wertvolle Tipps mit auf den Weg. Es fühlt sich fast entspannt an, doch die Stadt hat ihre eigenen Pläne. Ein Funkspruch reißt euch aus der Unterhaltung – ein schwerer Verkehrsunfall, mehrere Verletzte. Die Sirenen heulen auf, und mit einem Mal steigt die Anspannung ins Unermessliche.

Am Einsatzort angekommen, erwartet euch ein chaotisches Bild: Trümmerteile liegen auf der Straße, ein Fahrzeug brennt, und Schreie durchbrechen die Nacht. Es bleibt keine Zeit zum Nachdenken – jetzt zählt jede Sekunde. Während dein Partner sich um einen bewusstlosen Fahrer kümmert, liegt es an dir, einen schwer verletzten Beifahrer zu stabilisieren. Blutverlust, Atemnot – du musst blitzschnell Entscheidungen treffen. Und dann, mitten in der Behandlung, ändert sich die Situation erneut: Ein Passant kollabiert aus heiterem Himmel, vermutlich durch einen Schock oder eine nicht erkannte Verletzung. Die ruhige Routine vom Schichtbeginn ist längst vergessen, jetzt geht es um Leben und Tod. Hier, auf dem Asphalt von San Pelícano, wird dir endgültig klar, was es bedeutet, ein Rettungssanitäter zu sein.

Allgemeine Versorgung im Vordergrund

In Ambulance Life: A Paramedic Simulator dreht sich alles um das schnelle Reagieren und präzise Arbeiten unter Zeitdruck. Deine Schicht beginnt mit dem Funkruf der Zentrale, und von da an heißt es: Blaulicht an und ab zum Einsatzort. Das Fahren des Rettungswagens erfordert volle Konzentration – dichter Verkehr, unaufmerksame Autofahrer und enge Straßen machen jede Fahrt zu einer Herausforderung. Besonders in den belebteren Stadtteilen musst du vorausschauend fahren, um Kollisionen zu vermeiden. Doch die eigentliche Arbeit beginnt erst, wenn du am Einsatzort ankommst. Hier gilt es, schnell die Lage zu überblicken, Prioritäten zu setzen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Jeder Fall ist anders, und oft kommt es auf Sekunden an, ob ein Patient stabilisiert werden kann oder nicht.

Neben der eigentlichen Notfallversorgung spielen auch organisatorische Abläufe eine Rolle. Nach der Erstversorgung müssen Patienten sicher in den Rettungswagen verladen und ins Krankenhaus transportiert werden, während du per Funk Rücksprache mit den Ärzten hältst. Die Einsätze sind abwechslungsreich, von leichten Verletzungen bis hin zu dramatischen Notfällen wie Herzinfarkten oder schweren Verkehrsunfällen. Allerdings zeigt sich hier auch eine Schwäche des Spiels: Mit der Zeit wiederholen sich bestimmte Szenarien, und einige Abläufe fühlen sich routiniert an. Dennoch bleibt die Spannung hoch, besonders wenn unvorhergesehene Situationen eintreten, wie ein plötzlicher Patienten-Kollaps oder eine unklare Diagnose, die schnelles Handeln erfordert.

Welche Probleme stehen im Raum?

In Ambulance Life: A Paramedic Simulator stehen dir zahlreiche medizinische Werkzeuge und Medikamente zur Verfügung, um Patienten in unterschiedlichsten Notlagen zu versorgen. Von einfachen Maßnahmen wie der Stabilisierung eines verstauchten Knöchels mit einer Schiene bis hin zu lebensrettenden Eingriffen wie der Verabreichung von Adrenalin bei einem anaphylaktischen Schock – jede Entscheidung zählt. Schmerzmittel wie Morphin helfen bei schweren Verletzungen, während Sauerstoffmasken Atemnot lindern können. Besonders bei bewusstlosen Patienten ist schnelles Handeln gefragt: Eine stabile Seitenlage, das Freimachen der Atemwege oder sogar eine manuelle Herzmassage können über Leben und Tod entscheiden. Dabei kommt es nicht nur auf das Wissen über die richtigen Medikamente an, sondern auch auf die richtige Dosierung und Anwendung unter Stress.

Die Behandlungen selbst sind interaktiv gestaltet und erfordern Fingerspitzengefühl. So musst du beispielsweise bei einer Wundversorgung die richtige Reihenfolge einhalten: Desinfektion, Verband anlegen, Fixierung – ein Fehler kann die Genesung des Patienten gefährden. Besonders anspruchsvoll sind Einsätze mit Mehrfachverletzten, bei denen du Prioritäten setzen und schnell entscheiden musst, wer zuerst behandelt wird. Auch Infusionen oder Injektionen gehören zum Alltag und erfordern präzises Timing. Während diese Mechaniken für ein realistisches Spielerlebnis sorgen, kann die Wiederholung bestimmter Abläufe nach mehreren Spielstunden etwas eintönig werden. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, da neue, unvorhersehbare Situationen auftreten können, die dein medizinisches Können immer wieder auf die Probe stellen.

Grafik akzeptabel, technisch problematisch

Die Grafik von Ambulance Life: A Paramedic Simulator überzeugt mit detaillierten Fahrzeugmodellen, realistisch gestalteten Unfallstellen und einer lebendigen Stadt, die sich je nach Tageszeit verändert. Besonders bei den Rettungswagen wurde viel Wert auf Authentizität gelegt – von den Cockpit-Details bis hin zu den Blaulichteffekten wirkt alles sehr nah an der Realität. Auch die Charaktermodelle der Patienten und Passanten sind ordentlich animiert, wenn auch nicht immer auf dem höchsten Niveau. Die Beleuchtung, vor allem bei Nacht, sorgt für eine dichte Atmosphäre und trägt zum immersiven Erlebnis bei. Leider trüben technische Mängel wie Kantenflimmern und teils verwaschene Texturen das Gesamtbild, besonders auf schwächeren Systemen.

Soundtechnisch leistet das Spiel solide Arbeit: Die Sirenen hallen authentisch durch die Straßen, das Funksystem vermittelt das Gefühl, mitten im Einsatzgeschehen zu sein, und die Umgebungsgeräusche der Stadt sorgen für eine glaubwürdige Kulisse. Leider schwächelt die Sprachausgabe – Dialoge wirken oft emotionslos und wiederholen sich schnell, was auf Dauer etwas eintönig wird. Auch technisch gibt es einige Probleme: Ruckler, gelegentliche Clipping-Fehler und KI-Aussetzer – etwa wenn Verkehrsteilnehmer nicht auf das Martinshorn reagieren – können den Spielfluss beeinträchtigen. Zudem sind gelegentliche Bugs wie plötzlich verschwindende Patienten oder festhängende Animationen vorhanden. Trotz dieser Schwächen bietet das Spiel eine stimmige audiovisuelle Präsentation, die das hektische Leben eines Rettungssanitäters überzeugend einfängt.

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Unsere Gesamtbewertung
Bewertung
60 %
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Bevor ich das neue Online-Gamingmagazin Alpha-Omegagaming mit aufgebaut habe / am Aufbauen bin, war ich ca. 2 Jahre bei Game2gether als Redakteur dabei. Toni und ich haben uns nach reichlicher Überlegung dazu entschlossen, ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Meine Interessen liegen hauptsächlich im MMO und RPG Bereich.
ambulance-life-a-paramedic-simulator-test-review-pc<blockquote>Ambulance Life: A Paramedic Simulator bietet eine spannende und realistische Darstellung des Rettungsdienst-Alltags. Die Story ist zwar eher zweckmäßig, schafft es aber durch gut inszenierte Einsätze und authentische Dialoge, die Spieler in die Rolle eines Sanitäters eintauchen zu lassen. Besonders in den ersten Spielstunden erzeugt die Mischung aus ruhigen Momenten und plötzlichen Notfällen eine packende Atmosphäre. Allerdings wiederholen sich die Einsätze mit der Zeit, wodurch sich ein gewisses Gefühl der Routine einstellt. Dennoch gelingt es dem Spiel, die Dringlichkeit und den Stress eines echten Rettungseinsatzes überzeugend zu vermitteln.</blockquote> <blockquote>Auch spielerisch kann Ambulance Life überzeugen, insbesondere durch das anspruchsvolle und interaktive Behandlungs-System. Die Notfallversorgung ist abwechslungsreich gestaltet und erfordert schnelles, präzises Handeln, was für spannende Herausforderungen sorgt. Leider leidet das Spiel unter enormen technischen Problemen wie KI-Aussetzern, Grafikfehlern und Performance-Schwächen, die den Spielfluss stören können. Trotz dieser Mängel bietet das Spiel eine solide Simulation mit viel Potenzial, die Fans von realistischen Rettungsszenarien ansprechen dürfte – vorausgesetzt, sie können über die technischen Unsauberkeiten hinwegsehen. </blockquote> <hr /> <blockquote> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Unterhaltsame Geschichte mit unerwarteten Wendungen</li> <li>Viele Nebenquests und Aktivitäten</li> <li>Vielzahl an verschiedenen Waffen</li> <li>Realistisches Kampfsystem</li> <li>Pferd und Köter sind treue Begleiter</li> <li>Neue Waffenart</li> <li>Schmiedekunst als Handwerk</li> <li>Gut animierte Grafiken und Bewegungen</li> <li>Schöne Mittelalter-Musik und Soundeffekte</li> <li>Passende Synchronsprecher</li> </blockquote> <blockquote> <strong>Negativ </strong> <ul> <li>Neueinsteiger werden überfordert</li> <li>Kleine Grafikfehler / Flackern wenn viele Lichteffekte erscheinen</li> <li>Manchmal Frameeinbrüche</li> </blockquote> <hr /> <blockquote>Name: Kingdom Come Deliverance II</blockquote> <blockquote>Plattform: PC, Playstation 5, Xbox Series</blockquote> <blockquote>Genre: Computer-Rollenspiel, Adventure, Kampfspiel, Shooter-Spiel</blockquote> <blockquote>Release: 04. Februar 2025</blockquote> <blockquote>USK/PEGI: 18 / 18 </blockquote> <blockquote>Entwickler: Rebellion, Warhorse Studios</blockquote> <blockquote>Publisher: Deep Silver, Plaion</blockquote> Anmerkung: Die PC - Version von Kingdom Come Deliverance II wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

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