Banishers: Ghosts of New Eden – Test / Review (PC)

Wirklich gute RPGs mit fesselnder Story und spaßigen, actionreichen Kämpfen gibt es nicht gerade wie Sand am Meer auf dem Spielemarkt. Umso begeisterter waren die Spieler, als vor einiger Zeit der Titel “Banishers: Ghosts of New Eden” angekündigt wurde. Wir haben uns das Spiel, welches vor kurzem veröffentlicht wurde, genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können! Wir weisen hiermit darauf hin, dass wir einige Informationen dem Spiel vorweg müssen, um darauf eingehen zu können!

Die Verbanner

Das Spiel Banishers: Ghosts of New Eden führt den Spieler zurück ins Jahr 1695, als die Welt noch einfach war. Oder es zumindest sein sollte, wenn man von den Krankheiten und Problemen der damaligen Zeit absieht. Allerdings gibt es einen Großen Unterschied zur Realität des damaligen Jahres. In Banishers: Ghosts of New Eden existieren Geister. Besagte Geister sind an die Welt der Lebenden gebunden. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Reue, Trauer, Wut und viele andere Dinge sind hier möglich. Besagte Geister können den Lebenden natürlich enorme Probleme bereiten.

“Das Leben den Lebenden, der Tod den Toten” – nach diesem Grundsatz handeln die sogenannten Verbanner in Banishers: Ghosts of New Eden. Bei diesen Banishers handelt es sich um eine abgewandelte Form von Geistaustreibern oder Exorzisten. Besagte Banisher können übernatürliche Spuren wahrnehmen, Geister sehen, Rituale durchführen und diese Geister entweder wortwörtlich in die Leere verbannen oder sie “aufsteigen” lassen. Besagte Verbanner sind für viele Bewohner Fluch und Segen zugleich. Einerseits haben sie Angst vor ihren Kräften, andererseits werden sie benötigt, um die Geister zu vertreiben, denn andernfalls nähren sie sich an der Lebenskraft der Menschen, die hier als Essenz bezeichnet wird und das ist natürlich alles andere als gesund.

Antea Duarte und Red Mac Raith

Unsere beiden Hauptprotagonisten in Banishers: Ghosts of New Eden heißen Antea Duarte und Red Mac Raith, wobei man Red als ehemaligen Lehrling von Antea ansehen kann. Gleichermaßen handelt es sich bei den beiden um Geliebte, was bei Spielstart anhand einer kleinen Videosequenz schnell ersichtlich wird. Anteas Lehrmeister und Vater-Ersatz Charles Davenport bittet die beiden um Hilfe: In New Eden gibt es einen gewaltigen Fluch, welchen er alleine nicht brechen kann. Natürlich machen sich Red und Antea auf, um dabei zu helfen. Allerdings kommt alles anders, als es geplant war: Bei der Verbannung stirbt Antea und Red bleibt allein zurück.

Nach einer ungeplanten Rettung macht sich Red auf den Weg, seine Aufgabe zum Ende zu bringen und findet nach kurzer Zeit den Geist von seine Geliebten. Ab diesem Moment stellt euch das Spiel permanent vor enorm schwierige, emotionale Entscheidungen. Die wichtigste und Story-Relevanteste Entscheidung lautet in diesem Fall ´”Anteas Zukunft”. Ihr könnt ihr den Aufstieg gewähren oder sie mit dem Ritual der Wiedergeburt zurück ins Leben rufen. Letzteres hat natürlich seinen Preis, aber dazu später mehr. Egal, für welche Möglichkeit ihr euch entscheidet, eure Entscheidungen bestimmen fortan über das Gelingen oder Scheitern eures Plans und sind sowieso erst dann durchführbar, wenn ihr die Leiche von Antea retten konntet.

Rettet die Bewohner von New Eden

Der Mörder oder von Antea ist ein sogenannter Alptraum, oder auch Nachtmahr genannt und enorm mächtig. Dieser und der dichte Nebel, welcher New Eden und die gesammte Umgebung einhüllt und vergiftet, existieren zusammen und stärken sich dadurch gegenseitig, was natürlich auch einen negativen Einfluss auf alle Bewohner und Lebewesen im Umkreis hat. Dies zeigt sich während der Hauptquest und auch bei vielen Nebenquests recht schnell und mithilfe unserer Sinne lässt sich schnell herausfinden, ob und welcher Bewohner von einem Spuk befallen ist. Dabei helfen das Durchsuchen von Häusern, das Lesen von Briefen und Tagebüchern und auch Unterhaltungen mit besagten Siedlern und deren Nachbarn weiter. Gelingt es uns, alle Beweise zu sammeln, können wir den jeweiligen Menschen darauf ansprechen.

Hier beginnt zumeist Phase 2. Häufig wird uns, nach dem Finden weiterer Informationen und Hinweise eine kleine Cutscene angezeigt, in welcher wir den Geist sehen, welcher die Lebende Person plagt und auch den Grund dafür. Ist es ein junger Mann, welcher seinen Freund im Hungerwahn tötete und ihn als Kannibale aufaß? Oder auch ein prügelnder Ehemann? Kurzum: Es gibt viele Personen, die eure Hilfe brauchen. Der wichtigste Punkt ist jedoch: Verdienen sie eure Hilfe? Am Ender der Quest könnt ihr euch meist für ein “Ending” entscheiden. Ihr könnt den besagten Geist verbannen und damit in die Leere schicken, ihr könnt ihr Aufsteigen lassen oder ihr verurteilt eine menschliche Person und raubt ihr die komplette Lebensessenz mit einem Opferritual. Dies führt uns zurück zu Antea. Um ihr am Ende das Leben mit dem Wiederbelebungs-Ritual schenken zu können, benötigt ihr eine Unmenge an Lebensessenz, die ihr nur durch solche Opferungen erhaltet und die Menge besagter Opferungen bestimmt darüber, ob es am Ende gelingt.

Moralisches Dilemma der Charaktere

Mehr als einmal führte und Banishers: Ghosts of New Eden in eine Art moralisches Dilemma und das obwohl wir uns dafür entschieden haben, im ersten Spieldurchlauf für Anteas Aufstieg zu sorgen. Viele Geschichten, die man in diesem Spiel erlebt, sind nicht so schwarz und weiß, wie man es zunächst denkt. Häufig erfährt man während der jeweiligen Story und Quest auch weitere Hintergründe, die einen über die eigenen getroffenen Entscheidungen zweifeln lassen. Jeder kennt das “Trolley”-Problem. Ist es rechtens, eine kleine Gruppe zu opfern, um eine größere zu retten? Solche Fragen und Probleme wirft euch das Spiel förmlich permanent vor die Füße und ihr müsst diese Entscheidungen alleine fällen und danach handeln. Natürlich geben sowohl Antea als auch Red häufig informative Aussagen von sich, die uns die Entscheidung zum Teil nicht leichter machen.

Interessant ist auch das Konzept der verschiedenen Charaktere im Spiel, die nicht nur Eins zu Eins mit den gleichen Charakterzügen ins Spiel implementiert wurden, sondern wirklich über einzigartige Charakterzüge besitzen und diese auch sowohl in Ton als auch Mimik und Gestik rüberbringen. Ferner begegnet man diesen im Spielverlauf häufiger und sie geben den Spielern wichtige Informationen an die Hand. Dies gilt auch für NPCs, die Questtechnisch nichts mit Red zu tun haben. Häufig erfährt man dadurch auch von diesen Bewohnern wichtige Hinweise und Neuigkeiten.

Große atmosphärische Welt

Die komplette Welt rund um New Eden, seien es die Dörfer, Wälder oder auch Sümpfe sind enorm detailreich gestaltet und laden den Spielern dank ihrer vielen Geheimnisse geradezu zum Erkunden ein. Wichtig sind vor allem die vielen Materialien, welche wir in der Welt finden können. Darunter zählen Erze, aber auch Blumen und andere Dinge, die wir benötigen. Hin und wieder findet man im Spiel auch sogenannte Leere-Risse, welche wir für Extra Belohnungen bereisen können und Ritualstätten für die Beschwörung von Geistern und Schemen, die wir für Machtpunkte (Werte) töten müssen. Natürlich gibt es auch allerhand Feinde, die uns abseits von diesen Aktivitäten das Leben zur Hölle machen wollen und können.

Hin und wieder laufen wir in Banishers: Ghosts of New Eden auch Truhen oder verfluchten Objekten über den Weg. Erstere können zumeist einfach so geöffnet werden, während man andere mithilfe von Anteas Kräften sichtbar machen muss. Die wertvollsten Truhen jedoch benötigen Schlüssel, die erst gefunden werden müssen, damit die Truhe geöffnet werden kann. Besagte verfluchte Objekte kann man mit Red reinigen, wenn die nötigen Holzpuppen zur Ritualstelle gebracht werden. Zu Guter Letzt gibt es auch noch sammelbare Irrlicht-Fallen für Geisterscherben und Schatzkarten, die uns zu besonderen Belohnungen führen können, wenn wir den Sammelort finden und erreichen. Banishers: Ghosts of New Eden schafft es allerdings nicht nur grafisch zu punkten.

Spannende Kämpfe …

Die Kämpfe in Banishers: Ghosts of New Eden sind durchaus spaßig und manchmal nicht zu unterschätzen. Hauptsächlich kämpfen wir hier mithilfe von Red’s Verbannten-Waffen: Dabei handelt es sich um einen gewaltigen Säbel und eine große Fackel, mit welchen er sich gegen Geister oder von Geistern befallene Leichen erwehren kann. Wie es in Spielen dieser Art üblich ist, kann man leichte Angriffe zu Kombinationsangriffen zusammenketten oder schwere Angriffe durchführen. Auch das Ausweichen, Blocken und Parieren ist hier möglich. Wird man nun doch einmal getroffen, hilft das Nutzen des Heilamuletts, welches über eine bestimmte Anzahl an Aufladungen besitzt und an einem Lagerfeuer wieder aufgefüllt werden kann. Im späteren Verlauf erlangt man als Spieler auch eine Muskete und ist damit für den Fernkampf gerüstet. Richtet man genug Schaden an, kann Red eine Art “Verbanner”-Angriff durchführen, der viel Schaden verursachen kann.

Eine Besonderheit von Banishers: Ghosts of New Eden ist die Möglichkeit, zwischen 2 Charakteren im Kampf zu wechseln. Hat man genug Geisterenergie angesammelt im Kampf, kann man jederzeit zwischen Red und Antea wechseln. Antea besitzt als Geist zwar keine Waffe, erlernt aber im Verlauf des Spiels allerlei nützliche Fähigkeiten, die sowohl außerhalb als auch im Kampf nützlich sein könne. Sie greift vorwiegend mit ihren Fäusten an und kann die Angriffe jedoch auch mit Red kombinieren. Hierfür gibt es ein Skillsystem, auf welches wir jetzt gleichermaßen mit der Ausrüstung zu sprechen kommen.

… mit guter Ausrüstung

Während den Kämpfen und auch durch die Quests erlangen wir sowohl Fertigkeits- als auch Geisterkraft Punkte, die wir in den verschiedenen Skillbäumen aktivieren können. Besagte Skillbäume verzweigen sich in unterschiedliche Richtungen und in jeder Richtung können immer 2 von 4 Skills erlernt werden. Es ist nicht möglich, alle Skills zu erlernen, aber ihr könnt jederzeit zwischen den verschiedenen Fähigkeiten hin und her wechseln, wenn ihr eine andere Gameplay-Art ausprobieren möchtet. Im Verlauf des Spiels kommen immer weitere Skillbäume hinzu.

Natürlich ist auch die Wahl der richtigen Ausrüstung wichtig. Neben dem Säbel und der Feuerbann-Waffe können auch das Gewehr, die Kleidung, das Amulett, das Armband, die Brosche, der Bannring und der Sud jederzeit ausgewechselt werden. Besagte Ausrüstungsgegenstände haben natürlich auch unterschiedliche Werte und Effekte und sollten dem eigenen Spielstil entsprechend angepasst werden. Allerdings gilt es darauf zu achten, am Lagerfeuer regelmäßig die Objekte zu verbessern, wenn man die benötigten Materialien erhalten oder gesammelt hat, um die Kraft von Red und Antea zu stärken.

Musikalisch top mit klasse Synchronsprechern

Die Musik, welche wir in Banishers: Ghosts of New Eden erleben können, regen zum weiteren Spielen geradezu ein. Je nach Region und Standort oder auch Situation wie Unterhaltungen oder im Kampf ändert sich diese und passt nahezu ohne Ausnahme immer. Gut gelungen sind auch die Soundeffekte von Kämpfen oder den Feinden, wenn man diese mithilfe der eigenen Waffen beseitigt. Hier können wir uns alles in allem gar nicht beschweren und sind vielmehr begeistert.

Einen weiteren Pluspunkt sammelt das Spiel jedoch auch mit den Synchronsprechern. Diese wurden ohne Ausnahme bei jedem Charakter passend gewählt und die unterschiedlichen Dialekte wurden sehr gut umgesetzt. Lediglich an wenigen Stellen gibt es noch den ein oder anderen Soundfehler, dass die Vertonung nicht synchronisiert angezeigt wird bzw. anhörbar ist.

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Unsere Gesamtbewertung
Bewertung
80 %
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Bevor ich das neue Online-Gamingmagazin Alpha-Omegagaming mit aufgebaut habe / am Aufbauen bin, war ich ca. 2 Jahre bei Game2gether als Redakteur dabei. Toni und ich haben uns nach reichlicher Überlegung dazu entschlossen, ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Meine Interessen liegen hauptsächlich im MMO und RPG Bereich.
banishers-ghosts-of-new-eden-test-review-pc<blockquote>Banishers: Ghosts of New Eden hat uns beim Spielen definitiv positiv überrascht. Dies gilt sowohl für die äußerst emotionale Geschichte, welche im Spiel erzählt wird, sowie auch für das Entscheidungsdilemma, welches der Spieler im Verlauf des Spiels häufiger zu spüren bekommt. Ebenfalls gut gelungen ist natürlich auch das Gameplay, auch wenn es hier und da etwas ungenau funktioniert. Vor allem das Parier-System macht hier und da noch Probleme, woran man arbeiten sollte.</blockquote> <blockquote>Auch die meisten Nebenquests, zumindest die Spukermittlungsquests, sind gut und einzigartig gestaltet, sodass es sich definitiv lohnt, diese mitzunehmen. Die anderen Nebenquests dagegen sind etwas repetitiv und lohnen sich nicht zwingendermaßen. Zusammen mit der beeindruckenden Grafik und den tollen Synchronsprechern hat uns Banishers: Ghosts of New Eden jedenfalls von der ersten Sekunde gepackt und wir können das Spiel definitiv weiterempfehlen!</blockquote> <hr /> <blockquote> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Emotionale Geschichte</li> <li>Entscheidungen haben Konsequenzen</li> <li>Spaßiges Kampfsystem</li> <li>Interessantes Skillsystem</li> <li>Gute Schwierigkeitsstufen</li> <li>Viele Nebenquests</li> <li>Eine Menge Rätsel und Geheimnisse</li> <li>Wunderschöne Grafik und passende Soundeffekte</li> <li>Sehr gute Synchronsprecher</li> </ul> <strong>Negativ</strong> <ul> <li>Repetitive Nebenquests</li> <li>Ungenaues Kampfsystem </li> </ul> </blockquote> <hr /> <blockquote>Name: Banishers: Ghosts of New Eden</blockquote> <blockquote>Plattform: PC, PS5, Xbox Series X</blockquote> <blockquote>Genre: Action-Rollenspiel, Adventure, Kampfspiel</blockquote> <blockquote>Release: 12. Februar 2024</blockquote> <blockquote>USK/PEGI: 18 / 18</blockquote> <blockquote>Entwickler: Dontnod Entertainment</blockquote> <blockquote>Publisher: Banishers: Ghosts of New Eden</blockquote> Anmerkung: Die PC-Version von The Thaumaturge wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

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