In der Natur, mitten in der Wildnis… jedes Geräusch vermeidend schleicht der Jäger durchs Dickicht, auf der Jagd nach seiner Beute. Das kann man nun natürlich auf zwei Arten sehen. Zunächst einmal wären dies die Tiere in freier Wildbahn, welche auf Jagd nach Nahrung sind. In diesem Falle handelt es sich eher um einen Jäger auf der Pirsch, welcher seine Beute verfolgt. Seit einigen Jahren gibt es bereits Jagd-Simulationen auf dem PC und den Konsolen. Nun jedoch wurde eine neue solche Jagd-Simulation veröffentlicht, welche den Titel „Way of the Hunter“ trägt. Wir habe uns das Spiel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Gestatten? River Knox!
Bei Spielstart erfährt man durch eine kleine Einleitung, um wen es sich bei unserem Hauptcharakter handelt. River Knox übernimmt für unbestimmte Zeit die Aufgaben seines Großvaters, welcher eine Jagdhütte besitzt. Dieser befindet sich inzwischen in einem Altersheim und kann daher seinen Aufgaben nicht mehr nachgehen. Diese befindet sich in einer großen, von den Menschen weitgehend unberührten Region in Nordamerika. Wobei es sich hier nicht direkt um eine kleine Holzhütte im Nirgendwo handelt, sondern vielmehr um eine große Villa aus Holz auf einer Lichtung, inklusive Schießstand und Autoparkplatz vor der Haustür.
Vorbereitung ist das A und O
Durch Tutorials oder vielmehr durch die ersten Quests erfährt man bei „Way of the Hunter“ sofort, wie der Hase läuft. Ohne Gewehr lässt es sich beispielsweise schlecht jagen. Hierfür können wir uns aus dem Tresor im Haus Opas altes Gewehr schnappen, ein Fernglas mitnehmen, das Visier auf die Waffe packen und schon kann es losgehen. Praktisch ist, dass das Spiel durchaus auch für Neulinge in diesem Genre geeignet ist, denn es führt den Spieler Stück für Stück an die Praxis des ethisch vertretbaren Jagens heran. Dies bedeutet, dass man das Tier so gut wie möglich schmerzfrei tötet und beispielsweise auf Fallen verzichtet.
In der Nähe des Hauses gibt es auch einen Schießstand, bei welchem man mit neuen Waffenarten definitiv vorbeischauen sollte. Dort befinden sich beispielsweise Ziele in unmittelbarer Nähe bis hin zu 200 Meter Entfernung, was natürlich selbst mit Visier schwer zu treffen sein kann. Der Autoparkplatz ist normalerweise leer, allerdings besitzt man selbst 3 verschiedene Autos, von welchen sich immer eines über den Laptop im Haus „spawnen“ lässt. Über besagten Laptop lässt sich allerdings noch weitaus mehr anstellen. Dazu aber später mehr.
Achtet auf Geräusche und Windrichtung
Das Jagen selbst wurde in Way of the Hunter so realistisch gehalten wie möglich. Wie man es sich schon denken kann, sollte man nicht durch das Dickicht sprinten, bis man ein Tier direkt vor der Flinte hat. Das Wild würde euch schon über Meilen hinweg hören und die Flucht ergreifen. Sinnvoller ist es, gemächlich durch die Natur zu gehen und mit eurem Jägersinn auf Geräusche zu achten. Hat man eines wahrgenommen und es handelt sich um das Tier, welches gejagt werden soll, ist es am sinnigsten, in die Hocke zu gehen und sich langsam anzuschleichen. Es gibt auch einen Kriechen-Modus, welchen man allerdings nicht häufig nutzen muss. In den meisten Fällen langt hier das normale Schleichen in der Hocke.
Allerdings muss auch auf die Windrichtung geachtet werden. Diese wird auch auf dem Bildschirm angezeigt. Wie man es sich denken haben, haben die meisten Wildtiere einen äußerst guten Geruchssinn. Das bedeutet, wenn sich ein Jäger an ein Tier anschleicht und der Wind den Geruch des Jägers direkt zu seiner Beute weht, wird dieses schneller die Flucht ergreifen, als man zur Waffe greifen kann. Es ist also am sinnigsten, sich gegen die Windrichtung auszurichten und sich erst dann anzuschleichen, um die beste Chance zu haben, das Tier zu erlegen.
Tief einatmen
Hat man die richtige Stelle gefunden, sollte man natürlich darauf achten, wie weit das Tier entfernt ist und die Waffe entsprechend einstellen, wenn dies möglich ist, damit der Nullpunkt perfekt ausgereizt wird. Je nach unterschiedlicher Tierart werden selbstverständlich unterschiedliche Waffen benötigt. Zu Beginn wären dies ein normales Gewehr für Maulhirsche, Weißwedelhirsche oder ähnliches und Schrotflinten für Vögel oder Enten. Schießt man beispielsweise mit der falschen Waffe, wird das Tier maximal leicht verwundet oder ist bei einer großen Waffe auf kleine Tiere weitgehend unbenutzbar anschließend. Ferner sinkt auch die Wertung und der Preis.
Ist die richtige Waffe ausgewählt und der Nullpunkt eingestellt, gilt es, den Atem anzuhalten und zu zielen. Bei Enten oder Vögeln sind 20-25 Meter mit einer Schrotflinte ausreichend, um das Tier sofort zu erlegen. Bei einem Hirsch beispielsweise ist dies schon schwieriger. Das Ziel sind grundsätzlich das Herz oder die Lungen. Natürlich wäre auch ein Kopfschuss möglich, allerdings ist dies in Jagdkreisen grundsätzlich eher verpönt als erwünscht. Zielt also möglichst genau, wenn das Tier euch die Seite zudreht, atmet tief durch und schießt!
Getroffen! Was nun?
Habt ihr euer Ziel verfehlt, ist natürlich klar, dass ihr nun erstmal neue Beute suchen müsst, da alle Tiere in einem gewaltigen Umkreis geflüchtet sind. Habt ihr es jedoch getroffen, ist die nun folgende Aufgabe unterschiedlich, je nachdem, wie man das Ziel erlegt hat. War es ein sofortiger Tod wie beispielsweise bei einem Herzschuss oder auch einem Schuss in den Schädel, befindet sich das Tier auf genau der Stelle, bei welcher ihr es getroffen habt. Bei einem Lungenschuss beispielsweise zuckt das Wild erst zusammen und läuft schlussendlich weg. Nun sind eure Augen gefragt.
An besagter Stelle werdet ihr nun einen Blutfleck finden, welchen man analysieren kann. Hier sieht man die Blutungsmenge, die Blutfarbe und die Beschaffenheit. Sind beispielsweise Luftbläschen enthalten, wisst ihr sofort, dass ihr eine Lunge erwischt habt. Empfehlenswert ist es, diese Stelle mit der Spuren-Markierung zu versehen. Nun gilt es, den Jagd-Sinn zu nutzen, um Spuren in der Nähe zu finden, welche dann kurzzeitig aufleuchten. Findet man nun in der Nähe Blutspritzer, platziert man hier die neue Markierung und sieht anhand der Richtung, in welche das Tier geflohen ist. Folgt man nun der Spur, stößt man früher oder später normalerweise zwangsläufig auf das erjagte Tier. Sobald ein Tier oder mehrere getötet wurden, wird dieser Punkt auf der Karte auch in lila gekennzeichnet, was bedeutet, dass Tiere diesen Bezirk für eine Weile meiden werden.
Verkaufen oder Ausstopfen?
Habt ihr das Tier erfunden, könnt ihr es nun zunächst anschauen und sehen, wie es gestorben ist und inwiefern die Kugel oder Schrot in den Körper eingedrungen ist. Außerdem sieht man den Blutverlust noch einmal genauer, wie auch das Gewicht, das Geschlecht und viele andere wichtige Informationen. Hier habt ihr nun zwei verschiedene Optionen, für welche man sich entscheiden kann.
Die offensichtlichste wäre hier das Verkaufen des Körpers. Die Summe, welche euch gewährt wird, sieht man auch vor dem Verkauf. Müsst ihr den Körper für eine der im Spiel in rauen Mengen verfügbaren Nebenquests oder auch die Hauptquests einfach erlegen, ist es sinnvoll, den Verkaufsknopf zu drücken. Auch werdet ihr das Geld zu Beginn dringender benötigen, um euch neue Ausrüstung und nützliche Gegenstände erwerben zu können.
Als zweite Option steht euch das noch das „Ausstopfen“ zur Auswahl. In eurer Jagdhütte gibt es eine Vielzahl an Podesten, Schildern oder Ähnliches, an welchen ihr eure Jagdbeute ausstellen könnt, wenn ihr diese präpariert habt. Dafür benötigt man immer den Körper von bestimmten Tieren und eine nötige Menge an Kleingeld. Da dies allerdings „nur“ optischer Natur ist, empfehlen wir hier, zunächst die Beute immer zu verkaufen, um schnellstmöglich an bessere Ausrüstung zu kommen!
Neue Waffen, neue Möglichkeiten
Über den Laptop habt ihr grundsätzlich die Möglichkeit, neue Waffen zu erwerben oder auch Aufsätze für diese Waffen. Je nach Jagdstufe sind diese natürlich für kleinere oder größere Tiere dann besser geeignet, aber eben auch preislich um ein vielfaches teurer als die kleinen Varianten. Wir empfehlen allerdings, schnellstmöglich auf ein besseres Visier umzusteigen, damit man nicht nur einen 3-fachen Zoom oder 7-fachen Zoom nutzen kann, sondern sofort einen 14-15x Zoom, was natürlich das Jagen enorm vereinfacht.
Aber auch neben Waffen und Visieren kann man Dinge kaufen. Hier wären zunächst einmal die Lockflöten aufzuzählen. Diese kann man nutzen, um Tiere im Umkreis von 200 Metern anzulocken. Allerdings benötigt jedes Tier eine andere Lockflöte und man sollte diese nicht zu oft nutzen, da das Wild sonst misstrauisch wird und die Flucht ergreift. Die sinnvollste, nutzbare Option wäre, sich im Gebüsch oder auf einer Anhöhe zu verstecken, wenn man diese nutzt und abzuwarten. Im späteren Verlauf des Spiels können diese Lockrufe mit einem höheren Rang auch bessere Tiere anlocken.
Zu guter Letzt gäbe es hier noch die Jagdlizenzen. In den Regionen von „Way of the Hunter“ gibt es verschiedene Besitzer von Hütten, welche man auch aufsuchen kann, um weitere Quests anzunehmen. Oft befinden sich diese Zonen jedoch auch in deren Besitz und uns ist es nicht erlaubt, dort zu jagen. Um diesen Einschränkungen zu entgehen, ist es dem Spieler möglich, für alle Zonen Jagdlizenzen zu erwerben, welche dies anschließend erlauben. Diese kosten jedoch eine Menge Geld, weswegen man sich zu Beginn auf die „öffentlichen“ Jagdgebiete beschränken sollte.
Große Karten, viel zu Entdecken
Grundsätzlich gibt es neben der nordamerikanischen Karte, in welcher die komplette Hauptgeschichte stattfindet, auch noch die Transsilvanien-Karte, welche beide insgesamt 144 Quadratkilometer umfassen. Diese zu Fuß ablaufen zu müssen, wäre etwas viel verlangt. Hierfür gibt es die bereits erwähnten Autos, welche man sich am Laptop „spawnen“ lassen kann. Die Steuerung dieser Vehikel ansich ist leicht erklärt. Gesteuert wird dieses Auto wie der normale Charakter auch, es gibt eine Hupe, die Scheinwerfer und die Option Ein- und Auszusteigen. Schade ist lediglich, dass die Autos nur wenig PS besitzen, denn die Geschwindigkeit lässt zu wünschen übrig. Ferner solltet ihr aufpassen, denn bekanntlich macht so ein Auto weitaus mehr Lärm als ein Mensch zu Fuß und vertreibt in einem großen Radius alle Tiere. Die Schnellreisepunkte, welche man durch die bereits erwähnten Hütten freischaltet, bieten hier gut Abhilfe!
Unterwegs gibt es hin und wieder Jägersitze, welche es zu nutzen gilt. Durch diese bekommt man als Spieler einen besseren Überblick über die Gegend und kann besser jagen. Hilfreich ist hier allerdings auch der Jägersinn, mit welchem sich neben Blutspuren auch andere Spuren anzeigen lassen. Dies können Wege sein, bei welchem Herden durchgerannt sind, Kot-Spuren, Fußspuren oder vieles mehr. Auch Dinge wie Ruheplätze oder Wasserstellen kann man dadurch entdecken und die Wahrscheinlichkeit sehen, wie oft besagte Wildtiere dort anzutreffen sind.
Enzyklopädie für interessierte Jäger
Durch das Finden von Spuren und dem Erlegen von Tieren schaltet man hier auch Informationen und Einträge in der Enzyklopädie frei. In dieser kann man als Spieler alle wichtigen Informationen über die Tierart nachlesen. Auch steht hier die benötigte Jagdstufe für das Gewehr, die benötigte Aufprallenergie und deren typischen „Tagesablauf“, also wann diese schlafen, fressen oder trinken müssen, wodurch sich eine Jagd besser planen lässt.
Sinnvoll ist auch die Darstellung der Alterstufen, bei welchem zusätzlich das etwaige Gewicht von den männlichen und weiblichen Formen dargestellt wird. Dies hilft unter anderem bei Quests weiter, in welchen man Tiere mit einem bestimmten Gewicht töten muss. Durch das Fernglas sieht man solche Informationen dann schon von weitem und kann gezielter Jagen gehen.
Verbessert eure Fertigkeiten
Im Menü gibt es sogar eine Art Skillbaum, auf welchen man ein Auge werfen soll. Im Gegensatz zu anderen Spielen ist dieser jedoch permanent aktiv und die Skills werden bei Freischaltung automatisch aktiviert. Beispielsweise kann zu Beginn der Jägersinn nur im Stehen angewendet werden. Habt ihr jedoch 30 Spuren entdeckt, könnt ihr dies nun sogar dauerhaft im Gehen aktiviert lassen!
Allerdings gibt es auch andere gute Skills, welche euch das Jagen leichter machen. Unter anderem können euch Tiere im aufrechten Gang 15% schlechter entdecken, wenn ihr eine bestimmte Strecke laufend zurückgelegt habt. Die Bedingungen für die benötigten Skills werden euch bei dem jeweiligen Skill auch genau dargestellt, ebenso wie der Fortschritt der aktuellen Freischaltung!
Wundervolle Atmosphäre, perfekt für mehrere Spieler
Eines muss ich sagen: Way of the Hunter ist definitiv ein Augenschmaus. Die weiten und offenen Landschaften, Gebirge im Hintergrund, zwischendrin offene weite Wiesen und Felder, hin und wieder auch Sumpfgebiete. Hier gleicht kein Stein dem anderen. Man merkt sofort, dass sich der Entwickler viel Mühe gegeben hat, das Aussehen der kompletten Landschaft einzigartig darstellen zu lassen. Das zeigt sich beispielsweise auch den Detailreichtum auf beiden Karten. Hervorgehoben wird dies auch durch den dynamischen Tageszeiten-Wechsel, denn jede Zone hat bei Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, mitten am Tag oder auch Nachts ihren eigenen Flair. Möchtet ihr dennoch die Zeit ändern, kann dies am Laptop oder an einem Bett in einer Hütte erledigt werden, wenn euch danach ist. Schade ist allerdings, dass es häufig zu FPS Einbrüchen kommt und diverse Texturen erst verspätet auftauchen.
Ebenso beeindrucken ist die Soundkulisse des Spiels. Die Tiergeräusche wirken, wie im übrigen auch die Bewegungen und Animationen, äußerst realistisch und man sieht die Zeit und Fachkenntnis, welche eingeflossen sein muss. Bei einem Schuss hört man beispielsweise die Enten und Vögel mit dem Quaken, Pfeifen und Flügelschlagen aufsteigen, die Elche blöken und die Frösche im Sumpf. Auch das Summen der Insekten und andere natürliche Geräusche kann man permanent vernehmen und diese ändern sich zum Teil auch je nach Gebiet. Gemixt mit den realistisch wirkenden Wettereffekten erwartet den Spieler hier ein durchaus realistisches Erlebnis!
Koop? Unterhaltsam
Way of the Hunter kann im übrigen auch mit bis zu 7 Spielern erlebt werden. Wir haben uns den Titel zu zweit angeschaut und hatten durchaus viel Spaß dabei, auch wenn es hier und da einige Probleme gab. Man kann durchaus mit mehreren Spielern auf die Jagd gehen, sollte allerdings einiges beachten. Zunächst einmal kann im Multiplayer-Modus die Story nicht gespielt, sondern wirklich nur gejagt werden, um Geld zu verdienen. Auch muss beispielsweise nun doppelt darauf geachtet werden, nicht zu viel Lärm zu machen. Ferner muss jeder Spieler sein eigenes Fahrzeug nutzen.
Hier hatten wir die ersten wirklichen nennenswerten Fehler im Spiel. Zunächst konnte der jeweils beigetretene Spieler kein Auto nutzen, weder das des „Hosts“ noch sein eigenes. Hier halt nur ein mehrfacher Spielneustart. Der zweite, weitaus größere Fehler, trat auf, wenn derjenige sich geduckt fortbewegt hat. Hier trat es hin und wieder auf, dass man sich förmlich selbst festgebuggt hat und sich nur noch schleichend in Zeitlupe fortbewegen konnte. Bei dem Problem half nur ein Neustart des Spiels.
Was kommt noch?
The Way of the Hunter ist nun erst seit knapp 3 Tagen offiziell auf dem Markt erhältlich. Allerdings ist es bereits möglich, für knapp 20€ ein Season Pass zu erwerben, in welchem einige interessante Inhalte enthalten sind, welche wir noch für euch aufgelistet haben:
- DLCs für 2 neue Regionen (Größe 64 Quadratkilometer), mit neuen Tieren, Waffen und Waffenskins
- Way of the Hunter Paket: Schrotflinte mit Gravur, Lackierung für das Auto und eine geschnitzte Mufflon Statue für das Jagdhaus
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