In dem berührenden autobiografischen Drama THE DANISH GIRL, das am 7. Januar 2016 in die deutschen Kinos kommt, schlüpft der Ausnahmeschauspieler Eddie Redmayne (Die Entdeckung der Unendlichkeit) in die Rolle der Transgenderpionierin Lili Elbe, deren Geschichte in den 1920er und 1930er Jahren für breite Aufmerksamkeit sorgte und die heute aktueller ist denn je:
Im Jahr 1882 kam Lili Elbe als Einar Wegener im dänischen Vejle auf die Welt. Bereits in Kindertagen wurde sie wegen ihrer „Mädchenstimme“ von den Brüdern aufgezogen.
Während ihres Studiums an der Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen lernte sie Gerda Gottlieb kennen. Die beiden verliebten sich ineinander und heirateten. Das Paar reiste viel, hatte aber zeitlebens eine enge Verbindung zur dänischen Hauptstadt, in der es ein extravagantes Künstlerdasein pflegte. Während Lili, die zum Zeitpunkt der Heirat noch als Mann lebte, sich überwiegend der Landschaftsmalerei verschrieben hatte, machte sich Gerda als Illustratorin und Grafikerin des Jugendstils einen Namen. Schon frühzeitig stand ihr Lili für verschiedene Frauenportraits Modell und fühlte sich zusehends als Frau.
1912 zog es das Künstlerpaar nach Paris, wo Lili hoffte, ihre weibliche Identität freier ausleben zu können. Dort machte sie Bekanntschaft mit dem deutschen Gynäkologen und Leiter der Dresdner Frauenklinik Kurt Warnekros. Nach einigen Untersuchungen erklärte sich dieser bereit, Lilis dringlichem Wunsch einer operativen Geschlechtsumwandlung nachzukommen. Am Berliner Institut für Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld wurde ein erster geschlechtsangleichender Eingriff vorgenommen, ehe sie an die Dresdner Frauenklinik überwiesen werden konnte. Dort folgten weitere Operationen. Genaue Details der einzelnen Eingriffe sind heute nicht rekonstruierbar, da die medizinischen Unterlagen im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen sind.
Während sie sich bereits einige Jahre vor der ersten Operation nicht mehr „Einar“, sondern „Lili“ nannte, kam der Nachname „Elbe“ erst während ihres Aufenthaltes in Dresden hinzu. Vermutlich in Anspielung auf jenen Ort, der ihr ein neues Leben als Frau schenken sollte. Der dänische König stellte ihr Papiere auf ihren neuen Namen aus, woraufhin die Ehe mit Gerda annulliert wurde. Im Sommer 1930 wurde Lili Elbe gesund aus der Klinik entlassen und reiste mit Gerda wieder nach Kopenhagen, ehe sie am 14. Juni 1931 für eine letzte Operation nach Dresden zurückkehrte. Am 12. September verstarb Lili in Folge dieses letzten Eingriffs an einer Herzlähmung, die wahrscheinlich auf eine Transplantationsabstoßung zurückzuführen ist.
Kurz nach ihrem Tod wurde Lili Elbes Lebensbericht veröffentlicht, der später als Grundlage für den im Jahr 2000 veröffentlichten Roman THE DANISH GIRL von David Ebershoff diente.
Mit eindringlichen Bildern bringt Tom Hooper die Geschichte jener Frau, die durch ihren ungeheuren Mut zu einer Pionierin der Transgenderbewegung wurde, auf die große Leinwand. Dieser Featurette-Clip gibt einen kleinen Einblick in die bewegende Geschichte:
Featurette „Who is THE DANISH GIRL?“
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Quelle: Universal